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Vor 20 Jahren: So habe ich die Tunneleröffnung erlebt

Die Tunnelparty vor 20 Jahren war einer meiner ersten Termine als Auszubildender bei der Kreiszeitung. Was für ein Ereignis, was für eine Zäsur.

Timo Kühnemuth

Die Idee war gut: Mit einem „Walk im Tunnel“ wollten die Landwirte am Sonnabend eine neue Form des Protests gegen die Sparpläne der Ampelkoalition wählen. Die Bevölkerung sollte eine der beiden Röhren für Spaziergänge nutzen können - ähnlich wie bei der Tunnelparty kurz vor der Freigabe im Januar 2004. Schade, dass es mit dem „Walk“ nicht geklappt hat. Gleichwohl, die geplante Aktion hat bei mir Erinnerungen geweckt. Die Tunnelparty vor 20 Jahren war einer meiner ersten Termine als Auszubildender bei der Kreiszeitung Wesermarsch. Ich war damals vor Ort - und berichtete unter anderem über die Arbeit der Polizei. Was für ein Ereignis, was für eine Zäsur. Die Zeit, in der man in der Unterweser-Region ausschließlich mit der Fähre über den Fluss kam, war vorbei. Als Zugezogener und geschichtlich Interessierter habe ich mich oft gefragt, wie das wohl war, in der Zeit vor dem Tunnel. Vermutlich lief alles etwas ruhiger, abgeschiedener und uriger ab. Ein anderes Lebensgefühl. Gerade auch, als es zwischen Nordenham und Brake noch nicht die neue zwei- bis dreispurige und gradlinige B212, sondern ihre zweispurige, kurvenreiche Vorgängerin gab. Hätte die Zeit gern noch erlebt.

Timo Kühnemuth

Reporter

Timo Kühnemuth ist gebürtiger Ostfriese. Nach dem Magisterstudium in Oldenburg hat er bei der KREISZEITUNG WESERMARSCH volontiert. Von 2006 bis 2010 arbeitete er bei Zeitungen in Buxtehude und Delmenhorst. Seit April 2010 ist er wieder für die Kreiszeitung Wesermarsch im Einsatz.

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