Am vergangenen Freitag wurde der Frauentag international gefeiert. Ich habe davon wenig bis gar nichts mitbekommen. Meine Kollegen sind allesamt männlich. Und die Damen aus der Anzeigenabteilung sind zu weit von meinem Büro entfernt, als dass wir uns hätten zuprosten können. Es war für mich daher ein ganz normaler Arbeitstag.
Auch am Sonntag musste ich wieder ins Büro. Zum Glück kam eine Freundin mit Kuchen vorbei. Wir holten den Feiertag zu zweit und in Kurzform nach, indem wir darüber sprachen, was alles möglich wäre...
- wenn wir Ukrainerinnen wären, denn dann würden die Männer heute ALLES für uns erledigen: Haushalt, Kinder und kochen.
- wenn wir Italienerinnen wären, würden wir gelbe Mimosen geschenkt bekommen.
- wenn wir US-Amerikanerinnen wären, könnten wir uns darauf verlassen, dass es den ganzen Monat Berichte und Diskussionen über das Leben von Frauen, die die Welt verändert haben, gäbe.
- wenn wir Chinesinnen wären, würde man unserem Arbeitgeber nahelegen, uns zumindest den halben Tag freizugeben.
- wenn ich noch Berlinerin wäre, wäre der Frauentag ein Tag, um die Füße hochzulegen.
Wo bleibt da die Gleichberechtigung? Wir schlagen vor, dass Niedersachsen am 8. März nachzieht und den Frauen den Rücken frei hält, um sich zu feiern. Geschenke und Blumen von meinen Kollegen nehme ich auch gerne an.