Moin

Wenn kein Zugführer da ist oder Verspätung mit Humor

Wer eine Reise tut, kann etwas erzählen - unsere „Moin“-Autorin hat auch schon vor der Abfahrt mit dem Zug eine Menge zu berichten.

Sophie Schliephake

Ich nutze regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel. Daher bin ich mitunter schon Kummer gewohnt. Zugausfälle, Verspätungen, viele Begründungen, warum der Zug wieder einmal nicht pünktlich ist. Ich dachte, eigentlich sei das alles schon nicht mehr zu toppen. Weit gefehlt. Nach einem ohnehin nervenaufreibendem Tag saß ich endlich in meinem letzten Zug Richtung Ziel. Ziel, um endlich mein Auto aus der Werkstatt zu holen.

Ich freute mich über den Sitzplatz in der Bahn und darüber, in einer Stunde am Ziel zu sein. Bis dahin hatte alles geklappt, die Bahn war vor Ort - und pünktlich. Ich hatte es mir so richtig gemütlich gemacht. Keine böse Vorahnung, nichts. Die Zeit verstrich, vier Minuten über die Abfahrt, dann waren es fünf. Okay, passiert ja mal, dass Züge auf den Anschluss warten. Aber „mein“ Zug stand weiter im Bahnhof, ganz seelenruhig.

Dann beschlich mich doch ein etwas mulmiges Gefühl. Ging da alles mit rechten Dingen zu? Und dann schepperte die Durchsage der Zugbegleiterin durch den Waggon: „Entschuldigen Sie, aber leider können wir noch nicht losfahren. Wir haben festgestellt, dass wir keinen Lokführer haben. Wir müssen Sie um etwas Geduld bitten.“ Es war plötzlich mucksmäuschenstill, die Fahrgäste sahen sich ungläubig an. Und dann fing der ganze Waggon an zu lachen. Ach so, 45 Minuten später war dann auch der Zugführer da. Er kam übrigens mit dem Zug.

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