Ich klickte auf eine Anzeige und landete auf der Website der Bergexperten. Outdoorkleidung und Schuhe. Eigentlich wollte ich etwas anderes erledigen, scrollte aber ein bisschen hin und her. Ein Paar grauer Schuhe, angeblich wasserfest und warm, das richtige für den Winter. Statt 89,90 Euro sollten sie nur 49,90 Euro kosten. Ich las weiter. Beschreibung, Größe 39, Bestellung - klick. Na sowas, das ging schneller als gewollt.
Nach etwa einer Woche bekam ich ein Paket. Die Schuhe waren da. Auf einem kleinen Schild in der Fütterung las ich: Made in China, Größe 40. Hallo, wer bearbeitet dort die Bestellung? Sie waren dementsprechend etwas zu weit. Von Retoure keine Spur. Laut dem beigelegten Infozettel sollte ich die Firma anschreiben, wenn etwas zu beanstanden wäre. Weitere Instruktionen sollten folgen.
Es kam zügig eine Mail: Man bedauere die falsche Größe, freue sich aber mir mitteilen zu können, dass ich drei Wahlmöglichkeiten hätte. A) eine Erstattung von 20 Prozent des Kaufpreises, die Schuhe als Geschenk. B) die Schuhe behalten und mit 100-prozentigem Guthaben ein weiteres Mal in meiner Größe bestellen. C) Retoure. Klar, dann nehme ich C, dachte ich.
Der Haken? Die Retouradresse lag in Mazedonien. Der Versand würde rund 30 Euro kosten. Die Schuhe dort auf dem Müll landen. Ich entschied mich für A und packte sie in mein Auto. Bekomme ich bei einer Wanderung nasse Füße, habe ich ein trockenes Paar in petto. Den Experten schrieb ich, dass sie mich bitte für immer aus ihrer Mailliste streichen sollen.