Es waren an jedem Tag des vergangenen Jahres 53 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben, teilt die Krankenkasse DAK am Wochenende mit. Das sei ein Anstieg von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Ausfälle gingen auf Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis zurück, die drastisch - um 181 Prozent - zunahmen. Eine Rekord-Zunahme gab es 2022 auch bei den Krankschreibungen in Zusammenhang mit Corona: Die Zahl der dadurch verursachten Fehltage je 100 Versicherte ging von 10 im Jahr 2021 auf 103 Tage hoch.
Ein Plus von 2,3 Millionen Fehltagen
2022 hatten DAK-Versicherte Erwerbstätige im Durchschnitt pro Kopf rund 19 Fehltage. Das waren rund 5,5 Tage mehr als im Jahr davor. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen in Bremen und Bremerhaven ergibt sich ein Plus von rund 2,3 Millionen Fehltagen. „Dieser Rekord-Krankenstand ist alarmierend. Die stark gestiegenen Fehltage sind eine große Herausforderung für die Wirtschaft. Das zeigt, dass Gesundheit am Arbeitsplatz eine hohe Priorität bekommen muss, nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch wegen des zunehmenden Personal- und Fachkräftemangels“, sagt Jens Juncker, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bremen. Zwar habe die Pandemie ihren großen Schrecken verloren, weil die Zahl der schweren Verläufe deutlich abgenommen habe. Der hohe Krankenstand zeige aber die massiven Auswirkungen auf die Arbeitswelt.
Auch mehr Krankschreibungen wegen Rückenschmerzen
Die meisten Fehltage verursachten Atemwegserkrankungen, wie Erkältungen und Bronchitis. Deswegen gab es 2022 der DAK-Analyse zufolge 338 Fehltage je 100 Versicherte, nach 120 im Jahr zuvor. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen kam es ebenfalls zu einem Anstieg der Fehltage, aber er fiel nicht so drastisch aus: Die Zahl der Ausfalltage je 100 Versicherte wegen Rückenschmerzen und vergleichbarer Probleme kletterte von 313 auf 346 Tage hoch.
Daten von 14.600 erwerbstätigen Versicherten ausgewertet
Für die Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von 14.600 erwerbstätigen DAK-Versicherten im Land Bremen aus.
Die Fehlzeiten in Bremen und Bremerhaven sind mit denen der Beschäftigten bundesweit vergleichbar. Der Krankenstand in Bremen und Bremerhaven liegt sogar leicht unter dem aktuellen Bundesniveau von 5,5 Prozent.