1. Hohe Zahl ganz ohne Gewähr
Der 887. Roonkarker Mart wird in diesem Jahr gefeiert, laut offizieller Zählung. Ob die mit der Realität übereinstimmt - wer weiß es? Vermutet wird, dass ein Kirchweihfest der Ursprung für den Markt war, irgendwann im Mittelalter. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde 1933 beschlossen, den 800. Roonkarker Mart zu feiern. Anscheinend nahm man dazu eine mögliche Kirchengründung von 1131 zum Ausgangspunkt der Zählung. Die Jahre des Ersten Weltkriegs, in denen kein Markt stattfand, blieben außen vor. Bis heute ist es bei dieser Zählweise geblieben. Weitere Ausfälle wurden eingerechnet, etwa während des Zweiten Weltkriegs. Danach war von 1946 bis 2019 jährlich Markt, 2020 und 2021 Corona-Pause. Und so ist man nun beim 887. Roonkarker Mart.

Die Stimmung ist in der Regel bestens beim Marktumzug am Sonnabend. Das bunte Spektakel gibt es seit 1958. Foto: Archiv
2. Warum Heinrich Ficke den Marktumzug erfand
Während unklar ist, wann der Markt erstmals stattfand, ist der „Erfinder“ des Marktumzugs am Sonnabend bekannt. 1958 erst wurde der Samstag zum (weiteren) Markttag, zuvor war es erst am Sonntag losgegangen. Um das Fest an dem Tag mit einem Tusch beginnen zu lassen, dachte sich Gemeindedirektor Heinrich Ficke den Marktumzug aus. Er engagierte die Musik und schrieb die Rodenkircher Vereine an, sie mögen mit großen Abordnungen an dem Umzug teilnehmen. Mit Papierrosen geschmückte Festwagen gab es zu Beginn noch nicht, das entwickelte sich in den Folgejahren. Allerdings war ein geschmücktes Auto dabei.

Marktmeisterin Christiane Hagen hat alle Hände voll zu tun. Foto: Gohritz
3. Erst kassierten die Pastoren, dann die Marktmeister(in)
In den Wochen vor dem Markt ist sie fast täglich rund um die Uhr im Einsatz, den Rest des Jahres hat sie ebenfalls gut zu tun: Christiane Hagen ist die Marktmeisterin. Die Aufgaben haben sich seit den Anfängen des Marktes geändert, doch den Job des Marktmeisters oder der Marktmeisterin gibt es schon lange. Aus alten Unterlagen geht hervor, dass der erste Marktmeister mit Nachnamen Müller hieß, der Vorname ist nicht bekannt. Er übte das Amt offenbar von 1872 bis 1890 aus. Davor waren es die Pastoren gewesen, die Beauftragte als Marktmeister einsetzten. Ursprünglich hatten die Geistlichen selbst das Geld von den Marktständen eingezogen.
4. Strom und Wasser müssen fließen
Buden und Fahrgeschäfte, Schankzelte und Würstchenstände brauchen Strom und Wasser. Das Marktgelände ist entsprechend ausgestattet. Nicht nur mit Wasserhähnen, sondern auch mit Stromkästen. In diesem Sommer hat die Gemeinde die Marktelektrik erneuern lassen: 16 stationäre und 21 mobile Schaltkästen. Rund 500.000 Euro hat das gekostet. Die von der Gemeinde beauftragte Elektrofirma kümmert sich darum, dass es mit den Anschlüssen klappt und rechnet dafür Gebühren sowie den Stromverbrauch direkt mit den Marktleuten ab.

Die Gemeinde Stadland kümmert sich darum, dass Wasser- und Stromversorgung gesichert sind. Foto: Reim
5. Dass alle gut Platz finden, ist kein Zufall
Nur wenige Volksfeste finden wie der Roonkarker Mart mitten im Ort auf strikt begrenztem Raum statt. Alle unterzubringen, kommt für die Organisatoren einem Puzzlespiel gleich. Da kann kein Fahrgeschäft, keine Bude, einfach so anreisen und sich irgendwo hinstellen, das ist klar. Wer wo wie untergebracht wird, wird minutiös geplant. Der Plan steht, lange bevor die ersten Schaustellerinnen und Schausteller anreisen. Wer in den Wochen vor dem Marktbeginn auf dem Gelände nach unten schaut, sieht entsprechende Markierungen.

Lange vor dem Markt werden auf dem Gelände Markierungen aufgezeichnet. Foto: Reim
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