Die Vorbereitungen für den 888. Roonkarker Mart vom 23. bis 26. September in Rodenkirchen sind „in vollem Gange“, so Marktmeisterin Christiane Hagen im Touristik- und Marktausschuss des Stadlander Gemeinderates. 140 Verträge seien an Schausteller verschickt worden. Darunter seien 17 sogenannte Fahr- und Laufgeschäfte. Die Marktmeisterin hofft auf starken Rücklauf von unterschriebenen Verträgen.
Wegen der Schnapszahl dreimal die acht soll das größte Volksfest der Wesermarsch in diesem Jahr als Jubiläum gefeiert werden. Daher ist auch ein maritimes Familiendorf mit Bühne für unterschiedliche Aktionen und Musik geplant. Auf dem Bahnhofsvorplatz soll ein historischer Teil entstehen mit Orgel und Kinderkarussell aus dem Jahr 1932. Historische Bilder sollen im Rathaus gezeigt werden.
Markt bekommt eigenes Festbier
Ganz aktuell: Es soll auch „Marktbier“ oder „Festbier“ geben, das Braumeister Andreas Christiani vom Butjenter Brauhaus in Abbehausen eigens für diesen Roonkarker Mart brauen will. Das kündigte Brauhaus-Inhaber Udo Venema im Marktausschuss an. Er will dafür auch spezielle Bierdeckel und Plakate in Auftrag geben. „Wir sind super glücklich über diese Besonderheit“, sagte Bürgermeister Harald Stindt. Er erwähnte dabei, dass es auch besondere Bratwurst und Marktsekt geben werde.
Marktmeisterin Christiane Hagen bedauert, dass die Zahl von Spielgeschäften immer weniger wird. Auch sei es infolge Personalmangel schwierig geworden, Zeltbetreiber zu finden. Ohnehin nehme die Zahl von Schausteller-Bewerbungen ab. Aber das sei nicht nur in Rodenkirchen so, sondern überall bei Volksfesten. Zudem habe es schon immer mal Jahre gegeben, in denen es weniger Interesse von Schaustellern gab.
Keine Rutschgefahr mehr
Der Vorsitzende des Marktausschusses, Günter Busch (CDU), dankte der Marktmeisterin und dem Bürgermeister ausdrücklich dafür, dass den Besuchern erneut „ein attraktiver Markt mit Neuheiten“ geboten wird.
Laut Marktmeisterin wird noch ein neuer Schlachter für die traditionelle Schweinskopfversteigerung gesucht.
Erfreulich sei, dass die Gemeinde jetzt die von Rasenbewuchs überwucherten Rasengittersteine auf dem Marktplatzgelände hat freischieben lassen. Bürgermeister Harald Stindt berichtete von besorgten Bürgern, die während der Arbeiten befürchtet hatten, dass die Gemeinde hier Löcher ausbuddelt. Er habe sie beruhigen können mit dem Hinweis, hier gehe es darum die Rutschgefahren bei Nässe zu beseitigen und alles gut begehbar zu halten.
Die Marktmeisterin listete an Fahrgeschäften, die im September erwartet werden, unter anderem auf: vier Autoscooter, ein Kinder-Kettenflieger, ein Pferdekarussell aus dem Jahr 1904 mit Figuren ohne jeden Kunststoff (rein aus Holz) sowie „Pool Party“, „Der Polyp“, „Sound Machine“ und „Air Power“ – ein neues Fahrgeschäft, das zurzeit gebaut wird im Auftrag eines Bremer Schaustellers. 38 Meter hoch ist das Riesenrad „White Wheel“, Baujahr 2021, eines Schaustellers aus Dortmund.
Entscheidung über Startgeld vertagt
Vertagt hat der Marktausschuss die Entscheidung darüber, ob und wieviel Startgeld die Vereine und Dorfgemeinschaften für ihre bunt geschmückten Rosenwagen bekommen. Infolge Preissteigerungen bei den Materialien, bei Kostümierung sowie Süßigkeiten drohen den Gruppen schmerzliche Defizite. Daher beantragen sie nicht nur, Startgelder wieder einzuführen, sondern auch Prämiengelder neu zu berechnen.
Bisher sind im Haushalt 6000 Euro vorgesehen. Würde der Gemeinderat dem Antrag folgen, würde diese Summe auf 9000 Euro steigen. Diese Mehrkosten würden nur etwa zwei bis drei Prozent der Gesamtausgaben der Gemeinde für den Roonkarker Mart ausmachen, merkte Günter Busch an. Bürgermeister Harald Stindt sagte: „Wir reden hier über 0,01 bis 0,02 Prozent des Gemeindehaushaltes.“ Der Ausschuss vertagte die Entscheidung, ließ aber deutlich werden, dass alle Fraktionen sich den Mehrausgaben „annähern wollen“.
Nach neuesten Zahlen verbuchte die Gemeinde für den Roonkarker Mart 2019 Ausgaben von insgesamt 117 419 Euro bei Einnahmen von 62 852 Euro – somit ein Defizit von 54 567 Euro. Im vergangenen Jahr betrugen die Ausgaben 78 818 Euro, die Einnahmen 59 699 Euro. Die roten Zahlen lauten somit für das Jahr 2022: 19 149 Euro.

Die Rasengittersteine auf dem Gelände des Marktplatzes in Rodenkirchen sind jetzt von Rasenüberwucherungen befreit worden. Somit sind Rutschgefahren bei Nässe beseitigt. Foto: Schnieder
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