Bremerhaven

Auf welchem Schiff Weltumsegler Boris Herrmann gerne mal mitfahren möchte

Dass die „MSC Michel Cappellini“ nach ihrer Taufe von Bremerhaven Richtung Nordsee fährt, erfreut den Weltumsegler Boris Herrmann. Der gebürtige Oldenburger sprach in seiner Rede von „seinem Heimatrevier“. In Bremerhaven ist der Wahlhamburger öfter.

Gast und Redner bei der Taufe der „MSC Michel Cappellini“: Weltumsegler Boris Herrmann.

Gast und Redner bei der Taufe der „MSC Michel Cappellini“: Weltumsegler Boris Herrmann. Foto: Scheer

Als Wahlhamburger hat es Boris Herrmann nicht weit. Dass die „MSC Michel Cappellini“, zusammen mit den baugleichen Schwestern das größte Containerschiff der Welt - nach der Taufe am Leuchtturm „Roter Sand“ vorbei Richtung Nordsee fahren wird, schilderte der 42-jährige Segler mit solch einer Leidenschaft, dass man sofort an Bord klettern und mitfahren wollte.

Der Profi-Segler nutzte seine Zeit auf der Bühne nicht nur, um seinem Sponsor zu danken. Herrmann wurde auch seiner Rolle als Meeres-Botschafter gerecht, indem er das Thema Dekarbonisierung, also Konzept zur Klimaneutralität, ansprach.

Und obwohl er seine Rede, lässig auf dem Handy ablesend, in bestem Englisch an die 800 internationalen Gäste der Taufzeremonie richtete, war sein letzter Gruß ans Schiff deutsch. Für den schönen Seefahrtsgruß „immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“ scheint es keine passende Entsprechung zu geben.

Spontanes Treffen des Weltumseglers im Überseehafen

Vor der Taufe bewunderte der Skipper vom Team Malizia das 400 Meter lange Frachtschiff an der Stromkaje und traf Reporterin Maike Wessolowski zum kurzen Interview.

Taufe der "MSC Michel Cappellini" an der Stromkaje. Auch Weltumsegler Boris Herrmann war unter den Gästen

Taufe der „MSC Michel Cappellini“ an der Stromkaje. Auch Weltumsegler Boris Herrmann war unter den Gästen. Foto: Wessolowski

Warum sind Sie bei der Taufe, Herr Herrmann?

Wir sind heute hier, weil MSC Partner vom Team Malizia ist und das seit mehreren Jahren. Wir sind also der MSC-Schifffahrt schon länger verbunden. Ich finde es absolut faszinierend, was diese großen Kolosse bewegen können. Aber auch wie man diese Schiffe noch weiter dekarbonisieren kann.

Container und kein Ende - Blick in die Ladeflächen der „MSC Michael Cappellini“.

Container und kein Ende - Blick in die Ladeflächen der „MSC Michael Cappellini“. Foto: Wessolowski

Sie sind im Vergleich zum Containerschiff auf kleinen Booten unterwegs. Sind Sie schon mal auf einem dicken Pott mitgefahren?

Ich war schon im Hamburger Hafen auf Schiffen dieser Größe, aber ich bin noch nie mitgefahren. Das würde ich gerne, mal die Elbe hochfahren. Ein befreundeter Lotse hat mich schon dazu eingeladen, da warte ich nur auf die richtige Gelegenheit.

Sind Sie zum ersten Mal in Bremerhaven?

Ich war schon öfter in Bremerhaven, beim Alfred-Wegener-Institut, aber noch nie hier in diesem Bereich des Hafens. Das ist sehr besonders. Und es war spannend, das hier mal so zu sehen.

Dicker Pott: Wer die steile Gangway der „MSC Michel Cappellini“ erklommen hat, sieht die feiernden Taufgäste in Ameisengröße.

Dicker Pott: Wer die steile Gangway der „MSC Michel Cappellini“ erklommen hat, sieht die feiernden Taufgäste in Ameisengröße. Foto: Wessolowski

Enger Bezug zu Forschung und Wissenschaft

Der verheiratete Familienvater ist dem Meer und der Forschung eng verbunden. Als Herrmann 2020/21 als erster Deutscher überhaupt an der Nonstop-Regatta Vendée Globe teilnahm, sendete er Video-Botschaften von Bord der „Malizia - Seaexplorer“.

An Bord hat er ein Labor und konnte so während der Regatta wichtige Daten für die Klima- und Ozeanforschung sammeln. Und in seinem Geo-Podcast „Ocean Minds“ sprach der Meeresbotschafter regelmäßig mit Forschern und Wissenschaftlern.

Maike Wessolowski

Reporterin

Maike Wessolowski wurde in Remscheid geboren. Die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau und Reporterin lebte und arbeitete in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, bis sie 2018 in Bremerhaven festmachte. An der Region schätzt sie: Menschen, Maritimes, Möglichkeiten.

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