Drohnen, also unbemannte, ferngesteuerte Flugsysteme, können im Privaten eher nerven, weil man nie so recht weiß, wer einen da womöglich ausspäht. Bei der Feuerwehr können die surrenden Hightech-Geräte aber Leben retten. Das unterstrich Schiffdorfs Bürgermeister Henrik Wärner (CDU) bei der offiziellen Übergabe des Geräts an die Brandschützer vor dem Schiffdorfer Rathaus.
„Damit haben wir es geschafft, unsere Feuerwehr zeitgemäß auszustatten“, betonte der Verwaltungschef. 16.000 Euro hat sich die Gemeinde das kosten lassen. Gemeindebrandmeister Thorsten Müller und Schiffdorfs Ortsbrandmeister Florian Wiesner, dessen Wehr die Drohne übernommen hat, freuten sich sehr. „Das ist eine tolle Ergänzung, die wir für unsere Arbeit sehr gut gebrauchen können“, waren sich beide einig.
Mit hochauflösender Wärmebildkamera
Die Drohne, die mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera und umfangreichem technischen Equipment ausgestattet ist, kann sieben Kilometer weit fliegen - und das bei jedem Wetter. „Sie ist unempfindlich gegenüber Staub und einsetzbar bis Windstärke 8 und bei Temperaturen zwischen minus 20 und plus 50 Grad. Und sie kann viel tiefer heruntergehen als ein Hubschrauber“, schwärmt Wiesner. Man könne sie nutzen bei der Erkundung der Lage bei Wald- oder Flächenbränden, bei der Suche nach Personen oder auch bei Dachbränden, so Müller. Da könne man sich dann den Hubschrauber sparen.
Hilfe bei Personensuche in Wollingst geleistet
Dass das 3,6 Kilogramm leichte Gerät gut genutzt werden wird, sieht man schon daran, dass die Drohne, die erst im Dezember angeschafft wurde, schon im Einsatz war. „Wir haben in Wollingst bei einer Personensuche geholfen und die vermisste Person damit aufgespürt“, erzählt der Gemeindebrandmeister. Bislang mussten die Schiffdorfer immer die Kollegen aus Sievern um Hilfe bitten, wenn sie eine Drohne brauchten. Denn, so Wiesner, nur drei Wehren im Kreis Cuxhaven verfügen über eine Drohne, die Feuerwehren in Sievern, in Dorum und in Land Hadeln
Gute Dienste hat die Sieverner Drohne den Schiffdorfern im vergangenen Jahr gleich zwei Mal geleistet. Bei dem Flächenbrand im Sommer in Sellstedt, bei dem zehn Hektar Acker in Brand geraten waren. „Damit konnten wir am Tag nach dem Brand prüfen, ob es noch Glutnester gab“, sagt Müller. Auch als sich im August auf dem Dach einer Lagerhalle im Schiffdorfer Gewerbegebiet urplötzlich Rauch entwickelt hatte, habe man das Dach mit Hilfe der Drohne unter die Lupe nehmen können, so der Gemeindebrandmeister. „Dafür hätten wir sonst eine Drehleiter gebraucht.“