Bremerhaven

Gesundheitssenatorin zur Reform: Krankenhäuser im Land Bremen unter großem Druck

Wo bilden die Krankenhäuser in Bremerhaven und Bremen künftig Schwerpunkte? Welche Doppelstrukturen werden abgebaut? Um überlebensfähig zu sein, ist eine Krankenhausreform überfällig. Was bedeutet das für die Patienten?

(von links) Ameos-Klinikum Mitte, Ameos-Klinikum am Bürgerpark und Klinikum Reinkenheide

Finanzielle und personelle Schwierigkeiten: Auch die Krankenhäuser in Bremerhaven - (von links) Ameos-Klinikum Mitte, Ameos-Klinikum am Bürgerpark und Klinikum Reinkenheide - stehen unter einem starken Druck. Foto: Arnd Hartmann

Überall fehlt medizinisches Personal. Der bundesweite Fachkräftemangel und Kostendruck zwingt auch die Krankenhäuser im Land Bremen dazu, sich neu aufzustellen, Leistungen zu konzentrieren, Schwerpunkte zu bilden sowie trägerübergreifend zusammenzuarbeiten.

Diese Ziele kommen nicht nur durch die geplante Krankenhausreform des Bundes auf die Häuser zu, sondern auch durch die Vorgaben des Krankenhausrahmenplans des Landes.

Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) machte am Dienstag in einer von der CDU beantragten Sondersitzung der Gesundheitsdeputation deutlich, dass man im Land Bremen mit der Reform nicht auf den Bund warten werde. Egal, wie langsam es auf Bundesebene vorangehe - sie sehe die Erforderlichkeit von Umstrukturierungen der Kliniken im Land Bremen jetzt.

Dennoch gibt es bislang öffentlich kaum Informationen darüber, was die Krankenhäuser in Bremerhaven vorhaben. Bekannt ist bisher nur, dass Ameos die Orthopädie und die Urologie von Debstedt nach Bremerhaven verlagern will.

Anfang Juli sollen sich Kliniken und Krankenkassen zu einem Austausch über die Krankenhausplanung treffen. „Wir werden in dieser Woche Kliniken und Kassen anschreiben, um allen Beteiligten unsere Erwartungshaltung zu verdeutlichen“, sagte Referatsleiter Michael Fischer vom Gesundheitsressort in der Deputation. „Wir wollen nicht abwarten, was die Regierungskommission in Berlin beschließt, sondern machen uns im Land Bremen jetzt auf den Weg.“

Senatorin: Kein Krankenhaus schreibt mehr schwarze Zahlen

Bernhard machte deutlich, wie sehr die Zeit drängt: „Die Krankenhäuser stehen unter einem enormen Druck. Ich kenne im Land Bremen keinen einzigen Träger mehr, der schwarze Zahlen schreibt.“ Die Insolvenzbedrohung der Kliniken sei bundesweit überbordend.

Als umso wichtiger gilt die Schwerpunktbildung von Leistungen, um die Versorgung für Patienten überhaupt künftig sicherstellen zu können und mit weniger Personal Patienten ausreichend versorgen zu können.

Bei der Gesundheit Nord in Bremen wird darüber nachgedacht, das Klinikum Links der Weser zu schließen und das bisherige Herzzentrum mitsamt der angeschlossenen ambulanten Praxen innerhalb der nächsten fünf Jahre komplett ins Klinikum Bremen-Mitte zu verlagern.

Der CDU-Gesundheitspolitiker Rainer Bensch forderte bedarfsgerechte Investitionen für alle Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven - das müsse bei den laufenden Koalitionsverhandlungen berücksichtigt werden. „Probleme wie bei der Finanzierung der Kinderklinik in Bremerhaven dürfen sich nicht wiederholen“, forderte Bensch.

Denise von der Ahé

Reporterin

Redakteurin/Korrespondentin im Bremer Büro der NORDSEE-ZEITUNG. Kam nach Stationen bei der Saarbrücker Zeitung und der Braunschweiger Zeitung immer weiter Richtung Norden. Sie berichtet aus Bremen über alles, was dort entschieden wird und für Bremerhaven spannend und wichtig ist.

0 Kommentare
Newsletter Der ZZ-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL

Bremerhaven

Meine Woche

Hafen-Blockade, Rattenalarm und teure Najade

nach Oben