Butjadingen

Glencore schenkt Umweltstation in Iffens ein Förderband für die Apfelmosterei

Die Helfer der Umweltstation mussten bislang den Rücken krumm machen, wenn sie die Äpfel, die in Iffens zu Saft verarbeitet werden, wuschen und kontrollierten. Das hat sich nun erledigt. Glencore macht den Iffensern die Arbeit leichter.

Dr. Wolfgang Meiners (rechts), Leiter der Umweltstation, freut sich über das Förderband, das die Apfelsaftherstellung erheblich erleichtert.

Dr. Wolfgang Meiners (rechts), Leiter der Umweltstation, freut sich über das Förderband, das die Apfelsaftherstellung erheblich erleichtert. Foto: Glencore Nordenham

Der Umweltstation in Iffens beschert der Herbst alljährlich arbeitsreiche Samstage. Es sind die Tage, an denen in Iffens aus Äpfeln professionell und im großen Stil Saft gepresst wird. Leiter Dr. Wolfgang Meiners und seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer können sich nun über eine erhebliche Arbeitserleichterung freuen. Zu verdanken haben sie das dem Nordenhamer Unternehmen Glencore.

Förderband stammt aus der Umschmelz- und Gießanlage von Glencore

Die Zinkhütte hat ein Förderband ausrangiert, das bislang in der Umschmelz- und Gießanlage eingesetzt war, dort aber nicht mehr benötigt wurde. Statt das Förderband in den Schrott zu werfen, hat Glencore es der Umweltstation geschenkt. Und die kann es mehr als gut gebrauchen.

In der Apfelmosterei der Umweltstation werden die Äpfel, bevor sie in die Mühle kommen, gewaschen und auf faule Stellen kontrolliert. Das fand bislang in großen Wannen statt, die auf dem Boden standen. Mit anderen Worten: Die Helferinnen und Helfer mussten beim Waschen und Kontrollieren für jeden einzelnen Apfel den Rücken krumm machen.

Umweltstation setzt beim Apfelsaft auf Qualität

Jetzt können sie diese Arbeit im Stehen verrichten, denn das Förderband verfügt über eine fest installierte, ungefähr tischhohe Wanne, in der die Äpfel landen und dann gewaschen und kontrolliert werden können. Diese Arbeitsschritte sind notwendig, weil die Umweltstation Qualität abliefern möchte. „Ramsch zu produzieren, macht keinen Spaß“, sagt Wolfgang Meiners.

Nach dem Waschen leitet das Förderband die Äpfel in einen Zwischenspeicher weiter, von dort gelangen sie in die Mühle, in der beim Zerkleinern der eigentliche Saft entsteht. Dieser wird auf 82 bis 84 Grad erhitzt und damit haltbar gemacht. Der Saft wird in Schläuche abgefüllt und hält sich in diesen ungeöffnet zwei Jahre lang. Öffnet man den Beutel, sollte der Saft innerhalb von drei Monaten getrunken werden.

Äpfel stammen aus umliegenden Gärten und von Streuobstwiesen

Die Äpfel bekommt die Umweltstation von umliegenden Streuobstwiesen wie etwa der des NABU Butjadingen sowie aus Äpfelgärten angeliefert. Es kommen aber auch Leute von außerhalb der Wesermarsch, um in Iffens ihre Äpfel zu Saft pressen zu lassen. Dass die Umweltstation tolle Arbeit leistet und gute Qualität abliefert, hat sich herumgesprochen.

In guten Jahren produzieren Wolfgang Meiners und sein Team mehr als 20.000 Liter Saft. In diesem Jahr ist allerdings der Wurm drin. „Wenn wir Glück haben, kommen wir vielleicht auf 12.000 Liter. Vielleicht werden es aber auch nicht mal 10.000 Liter“, sagt der Leiter der Umweltstation. Offenbar ist 2023 - ganz anders als das Vorjahr - kein gutes Apfeljahr.

In diesem Jahr erheblich geringere Mengen

Die Umweltstation legt Wert darauf, dass jeder „Lieferant“ Saft aus genau den Äpfeln bekommt, die er abgegeben hat. Es wird also nichts vermengt. Das macht die Arbeit in diesem Jahr allerdings mühsam, weil die Leute erheblich geringere Mengen anliefern und die Umweltstation dadurch viele kleine Chargen sortieren und hantieren müssen.

Bislang ist an sieben Wochenenden gepresst worden; eines fiel mangels Masse aus. Und für den noch anstehenden Presstermin rechnet Wolfgang Meiners auch nicht mit allzu großen Mengen. Da die Umweltstation dieses Jahr viel in die Mosterei investiert, aber vergleichsweise wenig Äpfel zu pressen hat, wird die Saison finanziell bestenfalls ein Nullsummenspiel bringen. „Rücklagen werden wir wohl nicht bilden können“, befürchtet Wolfgang Meiners.

In Mosterei ist jede helfende Hand willkommen

Die Dienste der Umweltstation nutzen unter anderem Serviceclubs, die den in Iffens gepressten Saft für einen guten Zweck verkaufen. Auch die Tossenser Zinzendorfschule liefert regelmäßig Äpfel an; der Saft wird dann in der Mensa ausgeschenkt.

Die Umweltstation braucht für jeden Presstag zehn, besser zwölf Helferinnen und Helfer. Wer Lust hat, die Iffenser zu unterstützen, ist herzlich willkommen und kann mit Wolfgang Meiners unter 04735/920020 Kontakt aufnehmen.

Detlef Glückselig

Redaktionsleiter

Er ist mit Leib und Seele Lokaljournalist. Seit 1984 berichtet er aus der Wesermarsch. Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die ihn interessieren. Detlef Glückselig ist der Redaktionsleiter der Kreiszeitung.

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