Beverstedt

Im Lubibad wurde bis weit nach Mitternacht getanzt und gerockt

Feuchtfröhlich ist es im Lubibad immer. Bei LubiRockt am Samstag traf das bei heißen Sounds und Temperaturen auch jenseits des Wasserbeckens zu. Dafür sorgten die Bands Rauschflut, Razor Punch, Cotton Club und House of Rock bis weit nach Mitternacht.

Band Cotton Club

Die Formation Cotton Club ließ die 70er mit Funk und Soul wieder aufleben. Foto: Rendelsmann

„Aus dem Weg, ich muss tanzen“, erklang zur Eröffnung von LubiRockt am Samstagabend aus den Lautsprechern und war über die Grenzen des Lubibads zu hören. „Wir haben im Garten gesessen und gehört, dass es losging“, verrät Lunestedterin Andrea Türk, die sich daraufhin schnell auf den Weg zu dem Event machte.

Dort angekommen, machte Rauschflut-Frontmann Marko Butt seinem Namen alle Ehre und trat tanzfaulen Trantüten mit Songs wie „Früher war mehr Lametta“ und „Wo der Frosch die Locken hat“ akustisch in den Butt (englisch für Hintern). „Kommt näher, den Song ‚Miststück‘ konntet ihr ja schon fehlerfrei mitsingen“, animierte der Barkhausener die Leute trotz schweißtreibender Temperaturen mit eingängigem Punkrock. Während viele es in der Hitze vorzogen, an ihren schattigen Plätzen ihren inneren Pogotanz durch rhythmisches Kopf- und Fußwippen zu demonstrieren, lebten einige Unerschrockene zur Freude von Rauschflut ihre Begeisterung durch Ganzkörperbewegungen aus.

Nichtschwimmer im Glas

Die Umbaupausen und Soundchecks wurden von den knapp 500 Gästen, die nach und nach eintrudelten, für Getränkebestellungen zu moderaten Preisen und Klönschnacks genutzt. Das neue Orgateam hatte alles im Griff und beispielsweise liebevolle Namen für die bunten Mischungen in der Cocktailbar kreiert. „Lubimojito, SeximLubi, Lubicolada und Nichtschwimmer gingen weg wie warme Semmeln. Hoher Andrang herrschte auch an den Food-Stationen, wo es Nudelpfannen, Falafel, gefüllte Weinblätter, Fischbrötchen, Curry-, Bratwurst und Pommes gab.

Die nötige Schärfe lieferten Razor Punch mit ihrem treibenden Mix aus experimentellem Rock der 70er, 80er Metal und alternativem Hard Rock. Die kratzige Stimme von Vocalist Marco Schäfer passte perfekt zu den eigenen Stücken, die so reinhauten, dass sogar Bassist Nico abging wie ein Leadgitarrist.

Sonnenuntergang mit Cotton Club

Analog zu den Temperaturen wurde es im Laufe des Abends dann auch musikalisch lauschiger, als die lokale Formation Cotton Club die Bühne in Beschlag nahm. Die stimmgewaltigen Sängerinnen Celina Seifried und Anika Gustafson wirkten offenbar vertrauenswürdiger als die hartgesottenen Jungs vor ihnen, denn hier ging das Publikum ohne Aufforderung sofort auf Tuchfühlung mit der Bühne. Während die Sonne langsam versank, beglückte der Cotton Club die begeisterten Tänzerinnen und Tänzer mit Klassikern des Funk und Soul der 70er und 80er Jahre. Celina und Anika bewiesen James Brown posthum, dass Mädels „Play that funky Music white boy“ auch drauf haben.

Während Gitarrist Ralf Heinlein mit Tochter Joana und Tim Vollmers an den Keyboards den musikalischen Teppich ausrollte, lustwandelte Anika bar- und leichten Fußes darüber wie eine „Schwedin auf den Straßen von San Francisco“. Völlig hingerissen tanzten die Menschen unterm Sternenhimmel auf Gras zu „Lost in Music“ von den Pointer Sisters.

Wortkarge Cowboys im Duell

Hart zur Sache ging es dann wieder mit House of Rock, die ohne jedes Vorgeplänkel stilgerecht wie wortkarge Cowboys in den Bühnensattel stiegen, in die Saiten griffen und mit ihrem Texas Blues Rock in den musikalischen Rodeoring stiegen. Sänger und Gitarrist Wikhard „Joe“ Lorke lieferte sich mit Bassist Holger Vester um Mitternacht ein akustisches Duell. Doch so sehr Jens Mühlenberg die Pferde an den Drums vorantrieb, fiel keiner von beiden aus dem Sattel. Als der letzte Ton aus den Lautsprechern erklang, lautete der Refrain: „Aus dem Weg, ich muss nach Hause.“ (skw)

Band House of Rock

House of Rock rockten zu Mitternacht bluesig das Lubibad. Foto: Rendelsmann

Rita Rendelsmann

Autorin

Rita Rendelsmann ist im Woodstock-Jahr 1969 in Bremerhaven geboren, hat einige Jahre in London gelebt, wo sie ihren Faible für Szene und Musik richtig ausleben konnte. Ihr Lehramtsstudium für Deutsch und Englisch hat Sie mit dem 1. Staatsexamen abgeschlossen,aber statt eines Referendariats 1995 bei der NORDSEE-ZEITUNG volontiert. „Ich brauche Abwechslung und Action, deshalb gefällt mir mein Beruf so gut. Jeder Tag bringt eine neue Überraschung und Erfahrung mit sich.“ Seit 2017 ist Sie als Redakteurin Magazine angestellt und zusätzlich als freie Mitarbeiterin für die NORDSEE-ZEITUNG im Einsatz.

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