Bremerhaven

Innensenator will Klimakleber in Bremerhaven und Bremen zur Kasse bitten

Für die Klimakleber werden demnächst ihre Protest-Aktionen auf den Straßen in Bremerhaven und Bremen ziemlich teuer: Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) will sie künftig für die Polizeieinsätze zur Kasse bitten.

Polizisten um einen Klimakleber

Ein Klimaaktivist hat sich mit der Handfläche am Asphalt festgeklebt. Demnächst sollen auch in Bremerhaven und Bremen Gebühren für den Polizeieinsatz erhoben werden. Foto: Jörn Hünecke

Wenn Klimaaktivisten sich bislang bei Blockade-Aktionen auf der Fahrbahn festgeklebt hatten, konnten die Polizeibehörden den Aufwand für ihre Einsätze nicht von den Verantwortlichen zurückfordern. In Bremerhaven gab es in den vergangenen anderthalb Jahren einen Einsatz, bei dem 10 Beamte im Einsatz waren. In Bremen gab es im Zusammenhang mit Klimaklebern in diesem Zeitraum 6 Einsätze mit 239 Polizisten. Die Kosten für den Fahrzeugeinsatz sowie für die Materialien, um die festgeklebten Aktivisten wieder von der Straße abzulösen, konnten nicht in Rechnung gestellt werden.

Zwang bei Platzverweis

Das soll sich künftig ändern, wie es in einer Senatsvorlage heißt. Bei der nächsten Aktualisierung der Kostenverordnung will Mäurer einen Tatbestand für polizeiliches Einschreiten gegen Teilnehmer von unerlaubten Ansammlungen einfügen. Der greift dann, wenn die Aktivisten einem Platzverweis nicht folgen und der dann mit Zwang durchgesetzt werden muss.

Andere Bundesländer verschicken bereits nach Klimaprotesten Gebührenbescheide. Medienberichten zufolge wurden in Hamburg Strafen gegen 74 Aktivisten ausgesprochen, im Schnitt etwa 500 Euro pro Person. Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt und Hessen sollen ebenfalls Rechnungen ausgestellt haben, weitere Länder planen so ein Vorgehen.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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