Die Jugendorganisation der SPD in Bremen, die Jusos Bremen, gehört seit Jahren zu den Befürwortern der Ausbildungsplatzabgabe für Unternehmen. Im Moment der Freude über den Beschluss der Bürgerschaft am Donnerstag sind die Jusos nun offenbar übers Ziel hinausgeschossen. Ein Beitrag in den sozialen Netzwerken ruft jedenfalls heftige Kritik hervor. Dort melden sich die Nachwuchs-Sozialdemokraten mit dem Slogan „Wer nicht ausbildet, wird umgelegt“.
FDP-Politiker Hilz: „Das ist geschmacklos“
FDP-Politiker Hauke Hilz findet dafür klare Worte: „Das ist einfach nur geschmacklos.“ Damit verlasse man den Rahmen der politischen Debatte in einer Demokratie. Zahlreiche Kommentatoren in den sozialen Medien sahen das ähnlich. Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Thorsten Raschen findet, dass die Jusos „weit übers Ziel hinausgeschossen seien“. Der SPD-Landesvorstand müsse sich jetzt deutlich von den Jusos distanzieren.
Juso: „Bewusstes politisches Missverstehen“
Sebastian Schmugler von den Jungsozialisten (Jusos) in der SPD Bremen erklärt gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG, dass es hier um „bewusstes politisches Missverstehen“ gehe. Mit „umgelegt“ beziehe man sich auf die Umlagefinanzierung. Zudem sei der Spruch schon jahrzehntealt. SPD-Politiker Martin Günthner fügte hinzu: „Wer das missversteht, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.“