Loxstedt

Loxstedt will eine neue Grundschule bauen

Loxstedt plant den großen Wurf. Um in allen drei Grundschulen ab 2026 Ganztagsbetreuung anbieten zu können, will die Gemeinde 25 Millionen Euro investieren. Loxstedt soll eine neue Schule bekommen. Doch noch steht davor ein dickes Fragezeichen.

Der Gemeinderat ist sich einig: Loxstedt soll eine neue Grundschule bekommen. Wenn denn die angekündigten Fördermittel aus Berlin fließen.

Der Gemeinderat ist sich einig: Loxstedt soll eine neue Grundschule bekommen. Wenn denn die angekündigten Fördermittel aus Berlin fließen. Foto: Grotheer

In Loxstedt plant man die Zukunft. Und da der Bund beschlossen hat, ab 2026 bundesweit die Ganztagsbetreuung an den Grundschulen einzuführen hat man in der Stadtrandgemeinde die drei Schulen in Loxstedt, Stotel und Bexhövede unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: An allen drei Standorten muss gebaut werden, damit die Kleinen dort essen können und den Nachmittag verbringen. In Loxstedt aber wird es eng. Deshalb plant man dort jetzt, in direkter Nachbarschaft zum Schulzentrum, den Bau einer nagelneuen Grundschule.

Der Grund: Es wird eng im bestehenden Gebäude. Die Loxstedter Grundschule stammt aus den 60er/70er Jahren, ist derzeit dreizügig, also mit drei Klassen pro Jahrgang und ist schon heute sehr verwinkelt. In der Stadtrandgemeinde aber gab es in den letzten Jahren geradezu einen Bauboom, die Grundschule muss sich damit mindestens auf vier Klassen pro Jahrgang einstellen. Eventuell werden es irgendwann sogar fünf.

15 Millionen Euro soll die neue Schule kosten

Wenn man auf dem bisherigen Gelände einen Anbau mit Mensa, Aufenthalts-, Differenzierungsräumen und Klassenräumen für vier Parallelklassen planen würde, würde ein Großteil des bisherigen Schulhofes bebaut. Zudem ist die Schule 50 Jahre alt und energetisch alles andere als auf dem neuesten Stand. So hatte sich die Politik im Mai im Schulausschuss einstimmig dafür entschieden, auf dem Grundstück „Dornjarten“ neben dem Schulzentrum eine neue, vierzügige Grundschule zu bauen. 15 Millionen Euro will sie dafür in die Hand nehmen.

Die Vorteile lagen für die Politik auf der Hand. Das Grundstück „Dornjarten“ ist doppelt so groß wie der bisherige Schulstandort, es liegt nah an der neuen Kita, an der alten Grundschule, so dass die Turnhalle weiter genutzt werden kann, und es gibt bereits einen Bebauungsplan.

Jetzt stand das Thema im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Bürgermeister Detlef Wellbrock sprach erneut von einer „historischen Entscheidung“. „Wir wollen damit ein klares und wichtiges Zeichen für die Eltern in der ganzen Gemeinde setzen“, betonte er. Aber es sei nun mal auch alles andere als selbstverständlich für eine 16.000-Einwohner-Gemeinde 25 Millionen Euro in Schul-Anbauten beziehungsweise Neubauten zu stecken.

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„25 Millionen für alle drei Schulen - das ist eine Hausnummer. Das können wir nicht alleine stemmen.“

Detlef Wellbrock,

Loxstedts Bürgermeister

„Das ist eine Hausnummer. Das können wir nicht alleine stemmen“ unterstrich der parteilose Verwaltungschef. Und machte deutlich, dass die Entscheidung für eine neue Schule vor dem Hintergrund fällt, dass der Bund ein groß angelegtes Ganztagschul-Förderprogramm auflegen wollte. 70 Prozent wollte der Bund tragen, den Rest sollten sich die Kommune und das Land teilen, so sei es mal angedacht gewesen. Bisher hülle sich aber Berlin da ebenso in Schweigen wie Hannover. „Die Signale, die wir da bislang bekommen, klingen nicht gut. Wenn wir tatsächlich mit den Baukosten alleine gelassen werden, müssen wir neu überlegen, was wir machen“, stellt er klar.

Wellbrock hofft wie alle Bürgermeister-Kollegen, dass Berlin baldmöglichst Klarheit schafft. Auch wegen der anderen beiden Grundschulen in Stotel und Bexhövede, die jeweils einen Anbau bekommen sollen. „Denn darüber wollen wir eigentlich noch in diesem Jahr entscheiden“, macht er deutlich.

Inga Hansen

Reporterin

Inga Hansen, Jahrgang 1962, arbeitet seit 1993 als Redakteurin in der Landkreis-Redaktion der NZ. Zuvor hat die gebürtige Ratzeburgerin in Hamburg Politikwissenschaft und Öffentliches Recht studiert. Ihr Interesse gilt neben der Politik Pop-Musik, Literatur und Filmen.

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