Prozess gegen Bauunternehmer aus Bederkesa: Gibt es heute die Plädoyers?

Die Angeklagten werden der gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusung von Ausländern beschuldigt. Die drei Männer und zwei Frauen sollen laut Landgericht in unterschiedlichen Beteiligungsformen dafür gesorgt haben, dass Personen überwiegend aus der Ukraine und der Republik Moldau nach Deutschland gekommen waren und ohne Erlaubnis im Baubetrieb eines der Angeklagten in Bremerhaven-Lehe gearbeitet hatten. Zudem wurde den Angeklagten das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelten in erheblichem Umfang beziehungsweise Beihilfe hierzu vorgeworfen. Die Taten sollen laut Landgericht in der Zeit von Januar 2016 bis April 2018 begangen worden sein. Im April 2018 gab es eine Großrazzia von Bundespolizisten und Zollbeamten auf diversen Baustellen des Bremerhavener Unternehmers, der seinen Wohnsitz in Bad Bederkesa hat. Das Hauptzollamt hatte sechs Baustellen in Bremerhaven kontrolliert - und musste in fünf Fällen einschreiten.

Der Prozess hatte im Oktober 2022 begonnen. Vier der fünf Angeklagten bot die Richterin zum Auftakt Bewährungsstrafen an, wenn sie sich geständig zeigen. Das taten sie. Seither läuft die Beweisaufnahme. Ein Prozessende ist voraussichtlich für Mitte März zu erwarten. Am heutigen Verhandlungstag wird mit den Plädoyers von Verteidigung und Staatsanwalt gerechnet.