Bremerhaven

Strafmildernde Gründe: Schwere Kindheit, Drogen und zu viel Fernsehen

Die Krimi-Flut in den öffentlich-rechtlichen TV-Programmen nimmt abstruse Züge an. Irgendwann werden sich vermutlich die Gerichte damit beschäftigen.

Porträt Klaus Mündelein

„Morden im Norden“, „Donna Leon“, „Entführung in Manila“, „Rosenheim-Cops“, „Schwarzwaldkrimi“, „Mord in Genua“, „Schwarz wie der Schnee“, „Auckland Detectives“ - zu Beginn des neuen Jahres machten die öffentlich-rechtlichen Sender mal wieder deutlich, wie sie ihren Auftrag begreifen: Mord und Totschlag in einer Tour. Geht diese Krimi-Flut eigentlich spurlos an den Menschen vorüber? Bei den Strafprozessen am Landgericht Bremen wird immer wieder darüber nachgedacht, was einen Täter dazu gebracht haben könnte, gewalttätig zu werden. Eine Menge von Gründen werden erwogen, das reicht von Drogenkonsum über zerrüttete Familien bis zur Isolation vor gewalttätigen Computerspielen. Mich würde es nicht wundern, wenn bald der erste Angeklagte versichert, dass die langen Abende vor dem Fernseher für seine Untaten mitverantwortlich sind.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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