Bremerhaven

Studentin begleitet für Bachelorarbeit Seenotretter im Mittelmeer

Wie können Videojournalisten sicherstellen, dass bei der Produktion von Berichten aus Krisengebieten verantwortungsvoll und ethisch gehandelt wird? Das untersucht Pheline Hanke, Studentin der Bremerhavener Hochschule, für ihre Bachelorarbeit.

Pheline Hanke dokumentiert die Arbeit der Seenotretter an Bord und begleitet auch Rettungseinsätze.

Pheline Hanke dokumentiert die Arbeit der Seenotretter an Bord und begleitet auch Rettungseinsätze. Foto: Pheline Hanke

Wenn Gebiete durch Hochwasser überflutet werden, Kriege ganze Städte zerstören oder Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ertrinken, liefern Videojournalisten die Bilder direkt ins heimische Wohnzimmer. Beiträge in Nachrichtensendungen und online ermöglichen einen Einblick in die Geschehnisse in den Krisengebieten. Aber wie können Videojournalisten und -journalistinnen sicherstellen, dass bei der Produktion verantwortungsvoll und ethisch gehandelt wird? Pheline Hanke, die an der Hochschule Bremerhaven Digitale Medienproduktion studiert, möchte das in ihrer Bachelorarbeit herausfinden. Für den praktischen Teil ihrer Abschlussarbeit wurde sie selbst zur Videojournalistin und begleitete ehrenamtlich als Field Media Coordinator Seenotrettungseinsätze der Organisation „Mission Lifeline“ im Mittelmeer.

Nach drei Tagen auf See der erste Einsatz

An Bord war Pheline Hanke hauptsächlich für die Dokumentation und Berichterstattung über die Einsätze zuständig. Im Schichtdienst überwachte die Besatzung während der Fahrten die Lage auf dem Wasser. Dabei nahm sie auch kontinuierlich eingehende Koordinaten von Notrufen und Suchflugzeugen auf und glich diese mit der eigenen Position ab. Nach drei Tagen auf See dann der erste Einsatz: „Wir entdeckten durch das Fernglas zufällig ein Metallboot mit 39 Menschen an Bord. Darunter sechs Frauen, von denen eine schwanger war. Mit unserem Beiboot näherten wir uns ihnen und versorgten alle Menschen mit Rettungswesten, Medikamenten und Wasser“, sagt Pheline Hanke. Da ein Schiff der „Sea-Watch“ in der Nähe war, kamen sie dort an Bord und wurden nach Lampedusa gebracht.

Mehrere Kurzvideos sollen aus den Aufnahmen von Pheline Hanke entstehen. Diese sollen nicht nur die Einsätze zeigen, sondern auch die Arbeit der Besatzung. Erste Bilder von der Arbeit der Seenotretter finden sich auf Instagram unter @missionlifeline. (pm/skw)

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