Im März dieses Jahres schrieb ich in der KZW über meine frustrierende Wohnungssuche in Nordenham. Jeden Tag schaute ich auf einer Online-Kleinanzeigen-Seite nach Angeboten für bezahlbare Mietwohnungen. Die Angebote waren meist sehr teuer, oder die Wohnung sah bereits auf den Bildern heruntergekommen und ungepflegt aus. Viele Wohnungen hatten keine Einbauküche, und wenn man den Anbieter anrief, bekam ich auch mal zu hören: „Ich kann sie auf die Liste der Interessenten schreiben, aber da stehen schon 72 andere.“
Ich hab dann die Wohnungssuche für ein paar Monate pausiert, weil ich in der komfortablen Situation war, dass ich bei meinen Eltern in Waddens untergekommen war. Irgendwann fand ich dann aber doch eine schöne Zweizimmerwohnung im Stadtsüden mit Küche. Ich schrieb dem Vermieter, durfte die Wohnung zeitnah besichtigen und bekam tatsächlich kurze Zeit später die Zusage. Wie cool!
Ein Großteil meiner Möbel ist bereits dort, doch meine Klamotten müssen noch umziehen und die Kisten ausgepackt werden. Ich freue mich, wenn alles an Ort und Stelle ist und ich die ganze Wohnung einmal gründlich gesaugt und gewischt habe. Dann kann das Einleben beginnen. Ich hab mir bereits einen personalisierten Kranz mit Trockenblumen für die Wohnungstür ausgesucht. Solche Kleinigkeiten sind mir wichtig, damit es „mein Reich“ wird und ich mich zu Hause wohlfühle.
Am besten ist aber, dass ich den Wunsch meiner siebenjährigen Nichte, die in Waddens wohnt, erfüllen kann. Sie sagte zu mir: „Zieh nur so weit weg, dass ich mit dem Fahrrad zu dir kommen kann.“ Das sollte klappen. Ich freue mich schon, wenn sie mich das erste Mal besuchen kommt - vielleicht hängt dann ja auch bereits der neue Türkranz.

Anna Böker Foto: Radoslaw Polgesek