Der SV Anderlingen war direkt nach dem Anpfiff voll im Spiel. Brian Müller erzielte nach sechs Minuten die Führung für die Gäste, nachdem er zwei Minuten zuvor mit einem abgefälschten Schuss an SVI-Schlussmann Florian Krause gescheitert war. Das Tor fiel, als er nach einer Flanke von der rechten Seite höher als Krause stieg und den Ball mit dem Kopf ins Netz beförderte.
Nach dem Treffer drückte Anderlingen weiter und erspielte sich weitere Chancen, verpasste es jedoch, nachzulegen. Am nächsten kamen die Gäste einem weiteren Tor durch einen Freistoß von Thore Sandmann, den Krause parierte.
Ippenser Gastgeber lassen einige Möglichkeiten liegen
Ippensen fand im Laufe des ersten Durchgangs besser ins Spiel. „Wir sind nach dem Gegentor relativ stabil geblieben“, so Ippensens Trainer Holger Dzösch. Die Anderlinger wurden unruhig, und die Platzherren kamen einem Torerfolg näher. Doch weder Niclas von Wolff, Marius Schönfeld noch Torge Wichern nutzten ihre Gelegenheiten.
Anderlingen wurde im ersten Durchgang nur noch einmal gefährlich – erneut durch einen Sandmann-Freistoß (33.). Auf Ippenser Seite scheiterten Schönfeld (40.) und Wichern (45.) kurz vor der Pause an SVA-Keeper Arne Treu. „Wir haben die Führung bis zur Pause mit Glück und Geschick verteidigt“, erklärte SVA-Coach Marco Hendreich den Halbzeitstand. Dzösch hingegen trauerte den vergebenen Chancen im ersten Durchgang hinterher: „Eigentlich hätten wir den Ausgleich erzielen müssen und hätten sogar in Führung gehen können.“
Torge Wichern knallt Freistoß aus 18 Metern direkt in den Winkel
Direkt nach dem Seitenwechsel leisteten sich die Gäste einen Fehler in der Hintermannschaft, der zu einem Freistoß aus aussichtsreicher Position für den SVI führte. Diesmal ließ sich Wichern die Gelegenheit nicht entgehen und schoss den Ball aus gut 18 Metern direkt in den Winkel.
Danach übernahmen die Gäste wieder die Spielkontrolle, und in der 59. Minute hätte es fast zur erneuten Anderlinger Führung gereicht. Doch Lasse Holsten traf mit einem Schuss aus 20 Metern nur den Pfosten.
Ippensen hielt dem Druck stand und gestaltete die Partie offen, auch wenn die Gäste vereinzelt zu weiteren Gelegenheiten kamen. Doch Chancen von Phil Steffens (69.), Wichern (73.) und Andre Steffens (74.) führten nicht zum Erfolg.
In der Schlussphase häuften sich die Anderlinger Chancen. „Man konnte merken, dass uns in den letzten 15 Minuten die Kräfte schwanden“, so Dzösch. Der Aufwand, den die Ippenser betreiben mussten, forderte seinen Tribut.
Beide Trainer sind mit dem Unentschieden zufrieden
Anderlingen hatte noch große Gelegenheiten zum Siegtor. Doch der eingewechselte Fabian Müller, der an Krause scheiterte (85.), und Ole Lemmermann, dessen Schuss in letzter Sekunde geblockt wurde (87.), nutzten sie nicht.
So blieb es im hart umkämpften Derby beim 1:1, das am Ende für den SV Ippensen vielleicht ein wenig glücklich, jedoch keinesfalls unverdient war, was auch Anderlingens Trainer so sah: „Mit ein bisschen mehr Glück gewinnen wir die Partie, aber so müssen wir mit dem Unentschieden leben“, so sein Fazit.
Auch Holger Dzösch musste eingestehen, dass seine Mannschaft in den letzten Minuten noch einige kritische Situationen überstehen musste: „Am Ende müssen wir über den Punkt glücklich sein, doch über die ganzen 90 Minuten gesehen kann man das Ergebnis so unterschreiben.“