Fischtown Pinguins

Pinguins kassieren die erste Niederlage der neuen DEL-Saison

Die Fischtown Pinguins mussten am Freitag im dritten Saisonspiel der Deutschen Eishockey-Liga ihre erste Niederlage hinnehmen. Trotz einer erneuten Aufholjagd reichte es gegen die Straubing Tigers dieses Mal nicht mehr für einen Sieg.

Eine Torraumszene im Eishockey. Die Straubing Tigers versuchen ein Tor gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zu schießen.

Die Straubing Tigers setzten die Fischtown Pinguins von Beginn an unter Druck. Anders als am Start-Wochenende konnten die Bremerhavener dieses Mal nicht zurückschlagen. Foto: Masorat

Die Fischtown Pinguins taten sich am Freitagabend vor 4.427 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven erneut schwer, in das Duell zu finden. Zwar steigerten sie sich ab den zweiten 30 Spielminuten, dieses Mal war der Rückstand mit einem 0:3 jedoch eine Nummer zu hoch.

So stand am Ende im dritten Spiel der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga die erste Niederlage und die Bremerhavener unterlagen in einer kuriosen Partie mit gleich drei gegebenen Penaltys mit 2:5 (0:1, 1:2, 1:2) gegen die Straubing Tigers, obwohl das Duell „Mann gegen Mann“ klar an die Bremerhavener ging.

Pinguins hadern weiter mit dem Spielaufbau

„Wir haben 60 Minuten lang nicht wirklich ins Spiel gefunden. Wir hatten zwar kurze Phasen, wo wir mal Druck aufbauen konnten und so gespielt haben, wir wir es uns vorgenommen haben, aber einfach nicht konstant Wechsel für Wechsel“, betonte Trainer Alexander Sulzer. „Trotzdem haben wir es geschafft, das Spiel nochmal eng zumachen, aber dann in den entscheidenden Momenten nicht ausgleichen können.“

Dabei war alles bereitet für einen großen Abend. Unter großem Applaus kehrte Phillip Bruggisser gegen die Straubinger wie erhofft zurück, wenn auch laut Aufstellung nur als siebter Verteidiger. So blieb es zunächst bei der unveränderten Aufstellung aus dem Auftaktwochenende mit zwei Siegen in zwei Spielen. Was sich ebenfalls nicht änderte: Auch gegen die Tigers taten sich die Pinguins gegen den frühen und aggressiven Forecheck schwer, den Spielaufbau anzukurbeln. Immer wieder wurden früh die Pässe abgefangen, teilweise kamen die Bremerhavener gar nicht aus dem Drittel heraus.

„Wir haben 60 Minuten lang nicht wirklich ins Spiel gefunden. Wir hatten zwar kurze Phasen, wo wir mal Druck aufbauen konnten und so gespielt haben, wir wir es uns vorgenommen haben, aber einfach nicht konstant Wechsel für Wechsel.“

Alexander Sulzer, Pinguins-Coach

„Wenn wir wüssten, woran das liegt, würden wir es sofort abstellen. Wir sind bemüht und probieren, auf die richtige Art und Weise zu spielen, aber noch klappt es nicht, wie wir uns das vorstellen“, so Sulzer. „Wir werden da weiter dran arbeiten, es am Video aufarbeiten und trainieren. Ich bin mir sicher, dass wir es zeitnah dann auch über 60 Minuten solide spielen.“

Für Verteidiger-Routinier Matt Abt „ist es eine mentale Sache. Es geht um den richtigen Fokus. Wir müssen einfach härter aus der Kabine kommen“.

Nach knapp zwölf Minuten agieren wieder die geplanten Reihen

Am Freitag jedoch waren die Gäste stets einen Schritt schneller. So auch beim 0:1 (13.), als Stefan Liobl schneller reagierte als alle anderen und einen abgeblockten Schuss über die Linie schob. Die Pinguins hatten noch Glück, dass Kristers Gudlevskis innerhalb von 120 Sekunden gleich zwei Penaltys von Darijo Leonhardt und Ex-Pinguins Skyler McKenzie parierte (16./18.).

In dieser Phase spielte der Karawanken-Express um Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic wie erwartet bereits wieder zusammen. Nico Krämmer rückte zurück an die Seite von Alex Friesen sowie Ross Mauermann und Bruggisser nahm seine angestammte Position neben Abt ein. Die Slowenen hatten in Überzahl dann auch die große Chance auf den Ausgleich, doch ein Schuss von Jeglic ging an den Pfosten (19.).

Ein Penalty-Schuss im Eishockey in der Partie der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven gegen die Straubing Tigers. Zige Jeglic trifft für Bremerhaven.

Während die Straubing Tigers zwei Penaltys vergaben, nutzte Ziga Jeglic seinen eiskalt zum zwischenzeitlichen 2:3-Anschlusstreffer. Foto: Masorat

Eingangs des Mitteldrittels gerieten die Pinguins dann aber selbst in Unterzahl. Und anders als die Bremerhavener nutzten die Gäste die Gunst der Stunde direkt zum 2:0. Ein Schuss von Loibl rutschte Gudlevskis durch die Hosenträger (22.), nachdem er bei dessen erstem Treffer den Puck nicht mit der Fanghand festhalten konnte. Es sollte aber noch schlimmer kommen. In der 32. Spielminute stimmte die Zuordnung in der Defensive nicht, Tim Brunnhuber konnte von Höhe des Bullykreises unbedrängt zum 3:0 Maß nehmen und traf in bester Urbas-Manier.

Immerhin: In der 38. Spielminute gelang Bennet Roßmy noch der 1:3-Anschlusstreffer. Einmal mehr schlug der 22-jährige Hoffnungsträger zu. Der Startschuss einer Aufholjagd? In den ersten zwei Spielen haben die Pinguins die Partien im letzten Drittel noch zu einem Sieg umbiegen können. Und die Bremerhavener legten eingangs des Schlussabschnitts auch direkt nach. In der 41. Spielminute erhielten erstmals die Pinguins einen Penalty in dieser Partie - und anders als die Tigers verwandelte Jeglic eiskalt zum 2:3.

Ausgleich will selbst in Überzahl nicht mehr gelingen

Kurz darauf stand aber erneut Pinguins-Torwart Gudlevskis im Blickpunkt, als er bei einem 2-0-Konter der Tigers die Nerven behielt und zur überwindbaren Mauer wurde (44.).

Dennoch waren die Pinguins nun kurzzeitig besser im Spiel, aber selbst in Überzahl und mit gezogenem Torwart für einen sechsten Feldspieler kurz vor Schluss wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Stattdessen traf Elis Hede 81 Sekunden vor dem Ende ins leere Tor und Nicholas Halloran legte gar noch das 2:5 nach.

Am Sonntag gastiert Meister Berlin nach Klatsche in der Eisarena

Schon am kommenden Sonntag steht das nächste Heimspiel für die Fischtown Pinguins auf dem Programm. Die Aufgabe dürfte dann keinesfalls leichter werden, wenn ab 14 Uhr die Eisbären Berlin in der Eisarena Bremerhaven gastieren. Zumal diese nach der überraschenden 1:7-Pleite in Mannheim mit Wut im Bauch auflaufen werden.

Pinguins - Straubing 2:5 (0:1, 1:2, 1:2)

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Hungerecker); Abwehr: Byström, Eminger - Abt, Verlic - Rausch, Jensen - Bruggisser; Angriff: Urbas, Jeglic, Krämmer - Roßmy, Miele, Görtz - Büsing, Friesen, Mauermann - Kinder, Wejse, Herrmann.

Straubing: Tor: Bugl (Wieber); Abwehr: Brandt, Leslie - Zimmermann, Beaudin - Klein, Green - Daschner; Angriff: Hede, Loibl, Halloran - Melnick, Madden, Leonhardt - McKenzie, Scott, Brandl - Varejcka, Brunnhuber, Fleischer.

Tore: 0:1 (12:57) Loibl (Zimmermann, Beaudin), 0:2 (21:17) Loibl (Madden/bei 5-4), 0:3 (31:49) Brunnhuber (Zimmermann, Varejcka), 1:3 (37:48) Roßmy (Abt, Görtz), 2:3 (40:45) Jeglic (Penalty), 2:4 (58:39) Hede (Madden/Schuss ins leere Tor), 2:5 (59:34) Halloran (Brandt, Varejcka).

Strafzeiten: Pinguins: 12 Minuten - Straubing: 14 Minuten.

Schiedsrichter: Marc Iwert, Seedo Janssen.

Zuschauer: 4427.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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