„Unsere Disziplin war einfach nicht das ganze Spiel über da. Im dritten Viertel haben wir es dann in der Verteidigung zu spüren bekommen. Dazu haben wir zu viele kleine Fehler gemacht, die sich zu einem großen Fehler summieren“, haderte Trainer Steven Esterkamp. „Dazu waren die Ball- und Spielerbewegungen nicht wie besprochen da. Insgesamt liegt es aber nur an der Disziplin und der Verteidigung.“
Dabei waren die Eisbären gar nicht schlecht gestartet. Marquis Collins war nach seiner Gehirnerschütterung wieder dabei, vor allem Adrian Breitlauch lief im ersten Viertel jedoch heiß: Er steuerte allein hier acht Zähler bei und avancierte am Ende mit 19 Punkten zum Topscorer des Spiels.
Allein acht Turnover der Eisbären im ersten Viertel
Doch dann häuften sich wieder Unkonzentriertheiten - und Turnover: Allein acht in den ersten zehn Minuten sind deutlich zu viel. So übernahmen trotz besserer Wurfquote der Eisbären und einem Vorteil bei den Rebounds ab zwei Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts die Gäste das Kommando auf dem Parkett: Die Crailsheimer gewannen diesen Durchgang schlussendlich mit 23:18.

„Unsere Disziplin war einfach nicht das ganze Spiel über da. Im dritten Viertel haben wir es dann in der Verteidigung zu spüren bekommen. Dazu haben wir zu viele kleine Fehler gemacht.“
Diesem Rückstand sollten die Bremerhavener zunächst hinterherlaufen. Doch dank einer Fehlerminimierung, einer aggressiven Defensive, dem gut aufgelegten Breitlauch und zwei schnellen Korblegern des aufdrehenden Carlos Carter konnte die Mannschaft von Trainer Steven Esterkamp in der 15. Spielminute wieder aufschließen (31:31).
Crailsheim entscheidet das Spiel kurz nach der Halbzeitpause
Nun entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe mit immer wieder wechselnden Führungen, ohne dass sich ein Team einen leichten Vorsprung herausspielen konnte. So ging es mit einem 40:41 in die Halbzeitpause.
Aus dieser sollten die Crailsheimer deutlich besser kommen als die Eisbären. Nach einem 10:2-Lauf der Gäste war Coach Esterkamp früh gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Diese sollte jedoch nahezu ohne Wirkung verpuffen, plötzlich lagen die Gastgeber wieder mit 42:51 im Hintertreffen (22.) - auch weil die Anzahl der Turnover wieder leicht in die Höhe stieg.
Breitlauch: In der zweiten Hälfte zu sehr unter Druck setzen lassen
Zwar gelang es, den zwischenzeitlich zweistelligen Vorsprung der Merlins Stück für Stück zu verringern (58:62/ 28.). Der Ausgleich oder gar die Drehung des Spiels sollte jedoch nicht mehr gelingen. Die entscheidenden Körbe wollten dann nicht mehr fallen.

Auch eine schnelle Auszeit von Trainer Steve Esterkamp konnte die starke Phase der Gäste kurz nach der Pause nicht stoppen. Foto: W. Scheer
Somit kostete eine kurze Schwächephase nach der Pause den Sieg. Denn im vierten Viertel verteidigten die Merlins diese Führung souverän. Am Ende hieß es 85:94. „In der ersten Halbzeit haben wir das hohe Aggressivitätslevel der Crailsheimer gut gematcht. Wenn man damit klarkommt, sieht man gegen sie gut aus“, analysierte Breitlauch. „In der zweiten Hälfte haben wir uns dann zu sehr unter Druck setzen lassen, hatten dadurch nochmal mehr Ballverluste.“
Fehlerminimierung bleibt das große Thema der Eisbären
Damit bleibt es für die Eisbären beim Auftakterfolg gegen die Bundesliga-Reserve von Vechta zum Saisonstart. Gegen die beiden Top-Teams aus Jena und Crailsheim fehlte jedoch trotz eines harten Kampfs nicht nur das letzte Quäntchen Glück. Die Fehlerminimierung - am Ende waren es 19 Turnover - und ein komplettes Spiel über 40 Spielminuten bleiben das große Thema bei den Bremerhavenern.
„Das waren zwei der wohl Top-3-Teams der Liga. Deswegen sollten wir uns dadurch jetzt nicht verrückt machen. Nächste Woche gegen Dresden, das ist ein anderer Gegner, wo wir auf Augenhöhe reingehen“, bekräftigt der Kapitän. „Ich hoffe, dass wir da unsere wahren Qualitäten zeigen. Das heute war noch nicht alles, was Eisbären-Basketball zu bieten hat.“ (axt)