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Pinguins kämpfen sich im ersten DEL-Saisonspiel zum ersten Sieg

Schlecht spielen und trotzdem gewinnen - das können nur Top-Mannschaften. Das dürfte den Fischtown Pinguins zum Saisonstart in der Deutschen Eishockey-Liga fast noch mehr Mut machen als der Auftaktsieg selbst.

Ein Eishockey-Spieler jubelt über seinen Treffer. Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven hatten im ersten DEL-Heimspiel der neuen Saison Schwenningen zu Gast in der Eisarena.

Ziga Jeglic sorgte spät für die Erlösung. Die Fischtown Pinguins konnten sich im ersten DEL-Heimspiel der neuen Saison über weite Strecken nicht aus der Umklammerung der Schwenninger befreien, holten aber dennoch den Sieg. Foto: Polgesek

Zu viele Fehlpässe, zu wenig Druck in der Offensive. Die Fischtown Pinguins ließen im ersten Heimspiel der neuen Saison in der Deutschen Eishockey-Liga viel Luft nach oben. Die Bremerhavener können sich bei Torwart Kristers Gudlevskis bedanken, dass sie dennoch als Sieger vom Eis gingen und die Schwenninger Wild Wings zum Auftakt mit 2:1 (1:0, 0:1, 1:0) niederkämpften.

Verteidiger Matthew Abt (Mitte) brachte die Fischtown Pinguins im ersten Drittel in Führung.

Verteidiger Matthew Abt (Mitte) brachte die Fischtown Pinguins im ersten Drittel in Führung. Foto: Polgesek

„Es war nicht das schönste und nicht das beste Spiel, aber am Ende des Tages haben wir einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Da sind wir stolz drauf“, erklärte Trainer Alexander Sulzer. „Wir hätten in einigen Situationen schneller reagieren müssen von der Handlungsschnelligkeit, ich gebe meiner Mannschaft aber Credit, dass sie sich zweimal gefangen und ins Spiel gefunden hat.“

Viele Umstellungen in den Reihen der Pinguins

Denn von Beginn an taten sich die Pinguins schwer, gegen den aggressiven Forecheck der Gäste kontrolliert in den Angriff zu kommen. Vielleicht auch bedingt durch einige erzwungene Umstellungen. In der Abwehr fehlten Phillip Bruggisser, Will Riedell und Rayan Bettahar. Daher half dort Miha Verlic aus, damit dennoch drei volle Verteidigungsreihen zur Verfügung standen. Seine Rolle im „Karawanken-Express“ übernahm Neuzugang und Nationalspieler Nico Krämmer, für den Justin Büsing an die Seite von Center Alex Friesen und Pinguins-Urgestein Ross Mauermann rückte.

Die Schwenninger zeigten sich zudem sicherer im Passspiel und Pinguins-Keeper Gudlevskis bewahrte seine Mannschaft mit einigen Paraden vor einem frühen Rückstand.

Kristers Gudlevskis – Spieler des Spiels

00:14 min

Mit fortlaufender Spieldauer wurde das Spiel der Bremerhavener dann aber druckvoller und sie näherten sich immer mehr an. Scheiterten Nino Kinder (12.) und Jan Urbas (14.) noch knapp, verzögerte Verteidiger Matthew Abt kurz darauf stark und netzte dann in der 18. Spielminute überlegt wie platziert in den Winkel ein. Das erste Tor der neuen DEL-Saison für die Pinguins zur 1:0-Führung.

Was folgte, war dann jedoch ein Drittel zum Vergessen. Die Pinguins verpassten es nicht nur, an ihre Drangphase anzuknüpfen, vielmehr schnürten die Schwenninger die Hausherren nun ein - und erzwangen buchstäblich den Ausgleich durch Alexander Karachun (25.).

Der Angriff der Pinguins ist im zweiten Drittel abgemeldet

Auch in der Folge konnten sich die Bremerhavener nicht aus der Umklammerung befreien. Der Angriff der Pinguins war mehr oder weniger abgemeldet. Positiv stimmte nur, dass es trotz zwei Unterzahlsituationen zumindest gelang, das Unentschieden gegen drückend überlegene Gäste in die zweite Pause zu retten.

„Es wird eine lange Saison, nicht jeder Sieg wird schön sein, umso schöner ist es, aus so einem Spiel als Sieger zu gehen. Aber wissen, dass wir definitiv besser spielen müssen.“

Jan Urbas, Pinguins-Kapitän

Trainer Alexander Sulzer schien in der Kabine jedoch die passenden Worte gefunden zu haben und die Pinguins kämpften sich erneut zurück in die Partie. Die besseren Torchancen verzeichneten zunächst zwar weiterhin die Schwenninger, die in der 47. Spielminute nur an der Latte scheiterten. Doch die Pinguins zeigten Moral, erhöhten noch einmal die Taktzahl und schlugen dann eiskalt zu. Ziga Jeglic nutzte einen Abpraller zum umjubelten 2:1 (55.). Darauf fanden die Wild Wings selbst mit gezogenem Torwart für einen sechsten Feldspieler keine Antwort mehr.

Am Sonntag geht es für die Pinguins nach München

„Auf einmal habe ich den Puck gesehen und habe einfach nur versucht, ihn in Richtung Tor zu bekommen. Ich wusste, dass der Torwart nicht viel sehen konnte“, erklärte der Siegtorschütze seinen Treffer. „Zum Glück ist er rein gegangen und wir können mit einem guten Spirit nach München fahren. Das erste Spiel in einer Saison verläuft oftmals ein bisschen anders. Wir müssen einfach weniger Fehler machen und sauberer spielen. Am Ende war es ein harter Kampf und ein großartiger Sieg mit viel Charakter.“

Eine Torraumszene im Eishockey. Nico Krämmer von den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven verpasst nur knapp den Puck vor dem gegnerischen Gehäuse.

Nico Krämmer verpasst nur knapp den Puck vor dem gegnerischen Gehäuse. Die Pinguins begannen schwach, fanden dann zu ihrem Spiel, um genauso schnell noch mehr nachzulassen und das Spiel am Ende noch zu drehen. Foto: Polgesek

Schon am Sonntag steht dann ab 14 Uhr in München das erste Auswärtsspiel der Saison auf dem Programm, wo die Knackpunkte bestenfalls direkt besser umgesetzt werden. „Wir haben als Team zusammengehalten und den Sieg geholt - das ist es, was zählt. Es wird eine lange Saison, nicht jeder Sieg wird schön sein, umso schöner ist es, aus so einem Spiel als Sieger zu gehen. Aber wissen, dass wir definitiv besser spielen müssen“, erklärte auch Kapitän Urbas.

Pinguins - Schwenningen 2:1 (1:0, 0:1, 1:0)

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Hungerecker); Abwehr: Eminger, Byström - Abt, Verlic - Jensen, Rausch; Angriff: Urbas, Jeglic, Krämmer - Roßmy, Miele, Görtz - Mauermann, Friesen, Büsing - Herrmann, Wejse, Kinder.

Schwenningen: Tor: Eriksson (Bitzer); Abwehr: Larkin, Trivellato - Marshall, Weber - Martinsson, Bittner - Dziambor; Angriff: Senyshyn, Platzer, Bassen - Karachun, Swarz, Gettinger - Uvira, Tylor Spink, Tyson Spink - Feist, Höfflin, Hänelt.

Tore: 1:0 (17:28) Abt (Mauermann, Friesen), 1:1 (25:52) Karachun (Uvira, Szwarz), 2:1 (54:53) Jeglic (Krämmer, Urbas).

.Strafminuten: Pinguins: 4 Minuten - Schwenningen: 2 Minuten.

Schiedsrichter: Christopher Schadewaldt, Bastian Steingroß.

Zuschauer: 4577.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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