Der SV Anderlingen ging als Favorit in die Partie. Das Team hatte mit je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage zwar einen eher mittelmäßigen Saisonstart hingelegt, doch die SV Ippensen/Wohnste hatte aus den ersten drei Ligaspielen erst einen Punkt auf der Habenseite.
Aber die Ippenser investierten von Beginn an viel in diese Partie. Sie liefen die Anderlinger früh an und verteidigten quasi über den ganzen Platz Mann gegen Mann. Das bereitete den Gästen einige Schwierigkeiten. „Es war nicht einfach für uns, da Lösungen zu finden und zu guten Gelegenheiten zu kommen“, so Anderlingens Trainer Marco Hendreich zur ZEVENER ZEITUNG.
Jeweils eine Chance auf jeder Seite in der ersten Halbzeit der Partie
Im ersten Durchgang kamen die Gäste nur zu einer klaren Gelegenheit, als Lucas Heins frei vor SVI-Schlussmann Tom Ole Steffen den Ball am Tor vorbeischob. Die Platzherren hatten ihrerseits ebenfalls nur eine gute Chance in den ersten 45 Minuten, als Anderlingens Thore Sandmann nach einem missglückten Rückpass in letzter Sekunde den Schuss eines Ippenser Stürmers blockte. So ging es torlos in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang fanden die Gäste mehr Lösungen, um die Defensive der SV Ippensen/Wohnste zu knacken. Doch zunächst vergab Brian Müller eine gute Gelegenheit nach einem Querpass von Phil Steffens, als er den Ball aus zehn Metern über das Tor schoss.
Aber kurze Zeit später fiel doch die Anderlinger Führung. Phil Steffens guckte sich aus 20 Metern den Ippenser Torwart Steffen aus und traf mit einem Distanzschuss zum 0:1 (64.). „Da hatten wir das Gefühl, es läuft gut und geht so weiter“, meinte Hendreich.
Tom Brandt köpft eine Flanke von Alexander Wagner in die Maschen
Doch es kam zunächst anders, und Ippensen gelang der Ausgleich. Alexander Wagner setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und brachte den Ball scharf nach innen, wo ihn Tom Brandt aus acht Metern in Höhe des kurzen Pfostens mit dem Kopf zum 1:1 verwertete (74.).
In der letzten Minute der regulären Spielzeit fiel schließlich das entscheidende 1:2. Brian Müller setzte sich auf der linken Seite im Eins-gegen-Eins durch und schoss den Ball von der Strafraumgrenze in den gegenüberliegenden Torwinkel. „Müller hat schon viele schöne Tore gemacht, aber so eines macht er auch nicht so oft“, ärgerte sich Gegnertrainer Holger Dzösch.
Kapitän Andre Steffens macht schließlich den Sieg perfekt
Ippensen/Wohnste machte dann in der Nachspielzeit auf. Die Folge war das alles entscheidende 1:3 in der 95. Minute, das Andre Steffens nach einem Freistoß mit dem Kopf erzielte. „Das Spiel war sehr ausgeglichen“, fand Dzösch, auch wenn er zugab, dass die Anderlinger insgesamt mehr Torchancen hatten. „Allein aufgrund des Spiels ist der Sieg daher eher nicht verdient, aufgrund der Chancen aber dann schon.“
Dzösch war – im Gegensatz zu den Spielen davor – mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft zufrieden. „Wir haben ordentlich gegen den Ball gespielt.“ Die Probleme lagen woanders: „Wir tun uns im letzten Drittel schwer“, so der SVI-Coach. „Und dann werden wir selbst in solchen Spielen, in denen wir ordentlich und strukturiert spielen und vieles richtig machen, durch zwei Fernschüsse bestraft.“
„Der Zeitpunkt, als das 1:2 fiel, war schon sehr glücklich“, gab SVA-Trainer Hendreich zu, der jedoch fand, dass der Sieg seiner Mannschaft insgesamt in Ordnung ging. „Aber es war ein hartes Stück Arbeit, und das Spiel hätte auch unentschieden ausgehen können.“
Ole Lemmermann und sein SV Anderlingen setzten sich spät gegen Tom Brandt und die SV Ippensen/Wohnste durch. Foto: Clemens Budde
Engagierte Zweikämpfe im Derby - hier Marcel Behrens (rechts) gegen den Anderlinger Andre Steffens. Foto: Clemens Budde
