Von den ganz großen Träumen muss sich der JFV nach der zweiten Niederlage in Folge wohl so langsam verabschieden. Dabei sah es zunächst so gut für die Gäste aus dem Elbe-Weser-Dreieck aus. Mit 3:1 führte die Lakämper-Elf scheinbar sicher nach 45 Minuten in Lübeck. "Wir hatten das Spiel klar im Griff, haben völlig verdient mit 3:1 geführt", so Trainer Olaf Lakämper zur ZEVENER ZEITUNG. "Das war schon eine sehr gute erste Halbzeit von uns."
Vor allem Lasse Schmidt und Yonas Benecke spielten in diesen ersten 45 Minuten entscheidende Rollen. Nach einer Ecke von Schmidt brachte der am kurzen Pfosten stehende Benecke den JFV in Führung (12.).
Wenig später wiederholte sich diese Szene. Wieder schlug Lasse Schmidt eine exzellente Ecke in den Lübecker Strafraum und wieder stand Yonas Benecke da und lenkte den Ball über die Torlinie zum 2:0 für den JFV (25.).
In der ersten Halbzeit ist
von Lübeck wenig zu sehen
Und Lübeck? Von den Gastgebern war in dieser ersten Halbzeit noch nicht ganz so viel zu sehen - mit einer Ausnahme: Nach einem Konter gelang den Gastgebern in der 32. Minute das Anschlusstor.
Doch das schien die Gäste zunächst in keiner Weise zu beeindrucken. Noch vor der Pause sollte auf der Gegenseite Mika Herrmann eine große Szene haben. Er traf nach einem Alleingang von der Mittellinie zum 3:1 für die Lakämper-Elf (38.).
Es war leider - aus Sicht der Gäste - die letzte große Szene in dieser Begegnung.
A/O/B/H/H verliert komplett
den Zugriff auf das Spiel
In der zweiten Hälfte wurde es dagegen bitter. "Wir hatten nun viele Ballverluste", so JFV-Akteur Jonas Lüdemann nach der Begegnung. "Haben den Zugriff auf den Gegner im zweiten Abschnitt verloren."
Und trotzdem hätte der JFV diese Partie nicht zu verlieren brauchen. Auch im zweiten Abschnitt hatte das Lakämper-Team seine Möglichkeiten - und es waren sogar sehr gute Chancen dabei, so scheiterten beispielsweise Lasse Schmidt und Mika Herrmann aus sehr guten Positionen.
Olaf Lakämper beklagt mangelnde Entschlossenheit
"Wir hatten schon einige hochkarätige Torgelegenheiten", so der JFV-Coach, der hinzufügte: "Unserem Spiel fehlte in der zweiten Hälfte auch die Entschlossenheit."
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff verkürzten die Lübecker nach einer Ecke auf 2:3 - und das war ein, vielleicht sogar der Wendepunkt in dieser umkämpften Begegnung. "Nach diesem Gegentor kippte die Partie so langsam", so Lüdemann.
Trotzdem führten die Gäste lange Zeit noch mit 3:2, doch so richtig gut und sicher wirkten ihre Aktionen nicht mehr.
In der Schlussphase wurde es für den JFV ganz enttäuschend. 80 Minuten waren gespielt, da wurde ein langer Lübecker Ball unglücklich von einem Gäste-Spieler im Mittelfeld in Richtung eigenes Tor verlängert - der Ausgangspunkt für den Ausgleich zum 3:3.
Vermeintliches Abseitstor
führt noch zur Niederlage
Das war aber noch nicht alles. Die dritte Minute der Nachspielzeit lief schon, da versuchten es die Lübecker noch ein letztes Mal mit einem Angriff. Der Ball wurde in den JFV-Strafraum gepasst, und den Gastgebern gelang tatsächlich noch das so umjubelte späte Siegtor.
Ein umstrittener Treffer: "Aus unserer Sicht war es ein klares Abseitstor", so JFV-Coach Olaf Lakämper nach diesem so späten 3:4. "Das war natürlich ganz bitter. Zur Halbzeit sah alles noch so gut für uns aus, und dann verlieren wir diese Begegnung noch."