Zeven

Artenschutz als Gefahr für die Menschheit ausgemacht

Artenschutz als Gefahr für die Menschheit ausgemacht

Nicht das grassierende Artensterben ist eine Gefahr für die Menschheit, sondern der Versuch, es aufzuhalten. Dieser Ansicht sind offenbar christdemokratische Politiker im Verein mit Vertretern der Landwirtschaft. Jüngstes Beispiel: Die Mitglieder der christlich-konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament blockieren die Verabschiedung des Green-Deal-Gesetzes, das unter anderem Flächenrenaturierung stärken soll.

Zur Begründung heißt es, die Herausnahme von Anbauflächen aus der Bewirtschaftung gefährde die Ernährungssicherheit. Die Ernährungssicherheit ist bei Christdemokraten wie landwirtschaftlichen Interessenvertretern offenbar einer permanenten Gefahr ausgesetzt - wenn weniger Gülle ausgebracht werden darf, wenn die Grundwasserentnahme eingeschränkt werden soll, wenn Wegeränder aus der Bewirtschaftung genommen werden sollen, wenn Flächen stillzulegen sind, wenn der Einsatz von Giften reduziert werden soll ...

Keinerlei Gefahr für die Ernährungssicherheit stellt es für sie hingegen dar, Nahrungsmittel nach der Ernte für die Strom- und die Biodieselproduktion zu verwenden.

Thorsten Kratzmann

Reporter

Thorsten Kratzmann stammt aus Zeven, hat in Göttingen und Hamburg Geschichte, Ethnologie und Politik studiert und ist seit 1994 bei der Zevener Zeitung beschäftigt.

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