Zeven

Bloß kein Hauptstadt-Derby in der Relegation

Darf man angesichts der vielfältigen Tragödien in der Ukraine, in Israel und in Gaza gerade jetzt auch von sportlichen Tragödien sprechen? Ich denke ja.

Kurth

Wenn das nicht ginge, dürften wir uns nie mit Sport und den sich dort abspielenden Tragödien beschäftigen, denn Kriege, Flugzeugabstürze und andere Katastrophen gibt es ständig irgendwo auf der Welt. Also blicke ich heute mal auf einen Fußballverein, der in der vergangenen Saison an einigen Spieltagen die Tabellenspitze in der Bundesliga besetzt hatte, am Ende der Saison sensationell in die Champions-League stürmte - und nun gnadenlos abzustürzen droht.

Die Rede ist vom Köpeniker Stadtteilclub 1. FC Union Berlin. Aufmerksame Leserinnen und Leser dieser Zeitung werden sich erinnern, dass ich Mitglied bei Hertha BSC bin, in Charlottenburg beheimatet. Mehrfach habe ich betont, dass ich mich - wie viele Herthaner - über den Aufstieg von Union seinerzeit gefreut habe. Denn Hauptstadtderbys - so auch der Name eines tolles Podcasts vom RBB - sind einfach das Sahnehäubchen beim Bundesliga-Fußball.

Nun sind meine Herthaner abgestürzt, und mindestens für ein Jahr gibt es keine Derbys. Wird es sie demnächst in der zweiten Liga geben? Aktuell werden die Eisernen, so der Spitznahme von Union, von einer Niederlagen-Serie ohne Beispiel gebeutelt. Dazu könnte ich viel schreiben, nur so viel: in Köpenick wurden einige Fehler gemacht, die wir auch hinter uns haben. Ob jetzt der Trainer fliegt, wird sich zeigen, eher sollte es den Manager treffen - oder aber beide. Was wir gar nicht gebrauchen können, ist ein Derby in der Relegation. Das würden meine Nerven, das würde die Stadt nur schwer aushalten.

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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