Nachdem der Heeslinger Landjugend-Vorsitzende Ole Beneke sein Amt an Moritz Lindner abgegeben hat, bereitet der neu formierte Vorstand nunmehr den Höhepunkt des Jahres vor, das Erntedankfest. Dieses findet am Sonntag, 21. September, statt und besteht aus Festumzug durch das Dorf und anschließendem Festprogramm mit Musik, Tanz, Essen und Trinken am Heeslinger Heimathaus.
Umzug startet am Sportplatz
Der Start des Umzuges erfolgt um 12.30 am Sportplatz an der Jahnstraße. Die Landjugend wird den Umzug anführen und die jungen Leute fordern alle Einwohner auf, sich zu beteiligen. In den Vorjahren hat es bunte Gruppen aus den Ortsteilen, Siedlungsgebieten und Vereinen gegeben. Zudem waren an den Anliegerstraßen die Seitenränder festlich geschmückt. Anmeldungen sind nicht unbedingt notwendig, meint die Landjugend. Wer sich dennoch gern melden möchte, kann dies über die Instagram-Seite der Landjugend tun.
Tanzgruppen aus der Börde
Über die Jahnstraße wird sich der Zug in Richtung Ortsmitte bewegen, passiert den Kreisel, um dann über die Markt- und Stader Straße durch das Wohngebiet Birkenweg auf die Klosterstraße zu gelangen. Sammelplatz ist dann die Wiese an der Oste beim Heimathaus. Auf der Bühne vor dem Fachwerkhaus wollen Tanzgruppen aus der Börde die Gäste unterhalten. Kaffee und Kuchen sind selbstverständlich, ebenso gibt es Kaltgetränke und die beliebte Bratwurst.
Erntedankfest in Heeslingen
Kornernte früher und heute
Heute heißt das Einbringen von Gerste, Roggen und Weizen Getreideernte, früher auf Plattdeutsch: „Kuurnaarnt“. Das war eine schwere körperliche Arbeit, bei der die ganze Familie ran musste und dazu noch etliche Tagelöhner. Mit der Sense wurde das Korn geschnitten, das machten die Männer. Die Arbeit des Garbenbindens oblag den Frauen. Eine Garbe, das war so ein Bündel, das mit den beiden Armen umfasst werden konnte. Mehrere Garben wurden zu Hocken zusammengestellt, alles musste trocknen.
Dreschen auf der Diele
Wo früher die Hocken auf dem Stoppelfeld aufgereiht standen, liegen heutzutage die Rundballen. Dann folgte das Dreschen auf der Diele. Mit Dreschflegeln wurden die Körner aus ihrer Umhüllung geprügelt. Was übrig blieb, war Kaff und Stroh. Auf dem Wege des technischen Fortschritts in der Landwirtschaft kam alsbald die Dreschmaschine auf die Höfe. Kein Landwirt konnte sich selbst so eine Maschine leisten.
Hochmoderne Hochleistungsmaschinen
In Heeslingen kam Claus Martens, der Vater von Emma Borchers vom Kreuzkamp, als Lohnunternehmer. Das Ungetüm machte einen Höllenlärm, staubte ganz fürchterlich, aber am Ende des Tages war das Korn in der Scheune. Sein Bruder Heinrich fuhr derweil mit dem Kartoffelroder über die Felder. Das war in den 1950er-Jahren, heutzutage fahren hochmoderne und technisch ausgereifte Hochleistungsmaschinen über die Äcker: Mähdrescher, deren Einsatz meist vom Maschinenring koordiniert wird. Nur wenige Landwirte nennen ein solches Fahrzeug ihr Eigentum. Es sind keine Tagelöhner mehr nötig und die Frauen binden keine Garben mehr. Es bleibt zu hoffen, dass stets genügend junge Leute in der Landwirtschaft ihre Zukunft sehen.