Am letzten, sonnige Wärme verheißenden Wochenende des ausklingenden Sommers begab es sich, dass ich mit der Familie einen Ausflug an die Küste unternahm. Das Cuxhavener Kurgebiet war unser Ziel. Ganz im Erholungsmodus, ließ ich das Smartphone und auch sonst jedwede Art von Kamera und Unterhaltungselektronik gleich zu Hause. Badesachen, Sonnenbrille, ein Buch und die Meeresluft sollten mir heute reichen.
Kaum angekommen, kamen wir in den Genuss eines ganz besonderen Kurkonzerts. Nicht etwa einer der zahlreichen Shanty-Chöre trällerte stimmgewaltig vor dem Strandhaus. Nein, zuerst dachten wir an das Hupen eines Schiffes, doch war gar keins so nah an unserem Standort dran.
Zwei Gäste aus der Schweiz, ein Mann und eine Frau, hatten tatsächlich ihre Alphörner an der Waterkant im Watt aufgebaut und spielten drei Lieder in Richtung Neuwerk und der auflaufenden Flut entgegen. Es dauerte nicht lange und die beiden hatten Publikum. Sogar ein Video von den musizierenden Eidgenossen wurde bei YouTube hochgeladen.
Kurz ärgerte es mich, das Ereignis nicht selbst für dieses Moin mit einem Schnappschuss verewigt haben zu können. Aber wissen Sie was? Es war wunderbar! Eine seltene Erfahrung, mich einfach nur der virtuosen Kunst und den melodischen Klängen hinzugeben, mit dem Bewusstsein der Flüchtigkeit dieses zufälligen Augenblicks.