Zeven

Hitze: Vom Segen einer rechtzeitigen Warnung

Thorsten Kratzmann

Ob ich mir die Hitze-Warn-App des Deutschen Wetterdienstes herunterladen soll? Diese Frage beschäftigt mich. Womöglich gibt mir die App auf dem Handy ein Gefühl der Sicherheit. Könnte ich dann doch zwei Tage im Voraus eine Warnung erhalten, wenn es heiß zu werden droht.

Ich könnte rechtzeitig mein Nachtlager im Keller aufschlagen. Ich könnte für ausreichend Eiswürfel im Kühlschrank sorgen und die Vorräte an Speiseeis auffüllen. Ich könnte die Ablage mit den firmeninternen Formularen durchsuchen, um das herauszusuchen, mit dem ich bei meinem Arbeitgeber um Hitzefrei ersuche. Ich könnte die Babybadewanne bereitstellen, damit ich, wenn mich die Warnung ereilt, ohne Verzug kaltes Wasser für ein Fußbad einlassen kann.

Ich könnte prüfen, ob die Notfallvorräte ausreichen, um eine längere Hitzeperiode im Keller abzuwettern. Ich könnte flugs seidene Wäsche ordern, schließlich wird Seide eine kühlende Wirkung zugeschrieben.

Doch noch ziere ich mich. Wie werde ich in der Abgeschiedenheit meines kühlen Verlieses gewahr, wann es Zeit ist, mich zu betten? Denn die Fenster soll ich ja verrammeln, damit die Hitze draußen bleibt. Ich denke ich warte auf die App, die mir die nahende Dunkelheit ankündigt.

Thorsten Kratzmann

Reporter

Thorsten Kratzmann stammt aus Zeven, hat in Göttingen und Hamburg Geschichte, Ethnologie und Politik studiert und ist seit 1994 bei der Zevener Zeitung beschäftigt.

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