Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller ist auf das Konzept der PractiGo GmbH mit Sitz in Bremen-Stuhr aufmerksam geworden. Die Agentur vermittelt im Rahmen des Projektes „Adelante“ spanische Fachkräfte an deutsche Träger, um dem Mangel im Bereich der Kindererziehung entgegenzuwirken.
Durch die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien bleibt vielen Berufseinsteigern der Zugang zum heimischen Arbeitsmarkt trotz abgeschlossener Ausbildung verwehrt. Den jungen Menschen soll über das Projekt die Möglichkeit gegeben werden, sich eine berufliche Zukunft in Deutschland aufzubauen.
Vorauswahl wird getroffen
Die ZAV wählt passende Kandidaten im Herkunftsland aus und gibt sie an PractiGo weiter. Es folgt ein Auswahlverfahren. Teilnehmende und interessierte Träger lernen sich in Skype-Interviews kennen. Danach schließt sich nach einem „Orientierungsseminar“ und achtwöchigen Praktikum in den Einrichtungen eine zwölfmonatige Anpassungsqualifizierung an.
Für das Auswahlverfahren sind mindestens 15 Bewerbende, besser noch 20, falls jemand abspringt, erforderlich. Ziel der Kita-Projekte ist eine Teilgleichwertigkeitsanerkennung für sozialpädagogische Assistenten durch die zuständige Landesschulbehörde. Schneider und Klemm verwiesen auf sehr gute Erfahrungen aus Vorgängerprojekten und auf die derzeitigen Anpassungsqualifizierungen in Kindertagesstätten der Regionen Bremen, Stuhr, Weyhe oder Bassum. „Bislang haben wir nur eine sehr geringe Abbruchrate“, betonten sie.
Nicht kostenlos
Kostenlos ist die Teilnahme nicht, auch wenn das Projekt durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung gefördert wird. Pro teilnehmende Person fällt für die Dauer des 14-monatigen Projektes eine monatliche Gebühr an, die an PractiGo geht. Für eine zweijährige Dauer wären das für die Samtgemeinde rund 30.000 Euro pro Jahr – sofern für jede der sieben Kitas in der Samtgemeinde eine spanische Kraft eingestellt würde.
Es entspann sich eine Diskussion. Die Kita-Leitungen sprachen den pädagogischen Ausbildungsstand der ausländischen Kräfte an. Eine hundertprozentige Entlastung erwarten sie zunächst nicht, die Personen könnten als Dritt- denn als Zweitkraft eingesetzt werden. Miriam Schlesselmann, Nico Burfeind und Joachim-Peter Dietrich von der CDU-FDP-Gruppe plädierten angesichts des „gewaltigen Projektes“ dafür, trotz der guten Idee eine Beschlussempfehlung nicht übers Knie zu brechen. Wichtig sei auch, das Votum der Kindergärten zu berücksichtigen, denn dort seien die Herausforderungen zu bewältigen.(com)
- Kindertagesstätten
- Gesellschaft und Bevölkerungsgruppen
- Sittensen
- Niedersachsen
- Deutschland
- Spanien
- Fachkräfte
- Marc-Oliver Schneider
- Uwe Hellmers
- Hans-Jürgen Sausmikat
- Torsten Rathje
- H. Meyer Heidrun Meyer
- PractiGo
- Herbert Osterloh
- Joachim-Peter Dietrich
- Miriam Schlesselmann
- Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft
- ZAV
- Guido Klemm
- Nico Burfeind
- PractiGo GmbH
- WFB
- Kindergärten
- Jörn Keller
- Skype
- Stuhr
- Evangelische Kirche
- Peter Dietrich
- Bassum
- Bremen
- Weyhe
- Bundesagentur für Arbeit
- Ausländer
- FDP
- Eltern
- CDU
- Einrichtungen
- kostenlosKostenlos
- getroffenDie
- Bürgermeister und Oberbürgermeister