Warum sorgt Bildschirmarbeit für Probleme?
Bildschirmarbeit dominiert heute in vielen Berufen. Entwickler, Ingenieure oder die Verwaltung – Digitalisierung hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Damit gehen inzwischen aber auch zunehmend Probleme einher. Gerade die Augenbelastung und Probleme mit der Sehkraft treten gehäuft auf. Es kommt zu:
- trockenen Augen
- verschwommenes Sehen und Augenrötungen (durch Bildschirmzeiten ohne ausreichende Pausen)
- Kopfschmerzen und Augenmüdigkeit (durch die Fokussierung auf Bildschirme).
Außerdem kommt es zu ergonomischen Problemen – wie Nacken- und Rückenschmerzen durch eine schlechte Sitzhaltung und nicht ergonomisch angepasste Arbeitsplätze. Durch die anatomisch unangepassten Bewegungsmuster kann außerdem eine sogenannte Repetitive Strain Injury (RSI) – besser bekannt als Mausarm oder Maushand.
Warum hat die Bildschirmarbeit gerade auf die Augengesundheit so umfassende Auswirkung? Wenn Menschen lange am Bildschirm arbeiten, sinkt die Blinkrate. Normalerweise blinzeln Menschen etwa 15-20 mal pro Minute. Diese Rate kann jedoch beim Starren auf einen Bildschirm um bis zu 60% abnehmen. Eine verringerte Frequenz beim Blinzeln führt dazu, dass die Tränenflüssigkeit schneller verdunstet und die Augen nicht ausreichend befeuchtet werden – was zu Trockenheit und Reizungen führt.
Zusätzlich ist die lange Fokussierung auf nahe gelegene Objekte ein Problem, da sie zu einer Überanstrengung der Augen führt. Damit werden die Augenmuskeln ständig gefordert, was zu Ermüdung und Schmerzen führt. Nicht vergessen werden darf die Arbeitsumgebung. Eine schlecht gestaltete Arbeitsumgebung führt zu zusätzlichen Belastungen für die Augen. Schlechte Beleuchtung, Blendeffekte des Bildschirms oder eine nicht-ergonomische Position des Bildschirms – drei Ursachen für Probleme mit der Bildschirmarbeit.
Basis: Grundsätzliche Augenuntersuchung
In Deutschland sind je nach Altersgruppe bis fast 50 Prozent der Menschen von Sehfehlern betroffen. Mit einem bereits bestehenden Sehfehler potenzieren sich die Probleme mit der Bildschirmarbeit noch einmal – besonders, wenn diese nicht diagnostiziert sind. Wer Probleme bei der Arbeit am Bildschirm hat, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. Augenärzte greifen zu verschiedenen Methoden zur Diagnose:
- Sehtests mit Sehtafeln: Einer der bekanntesten Tests ist der Sehtest über eine Sehtafel (z.B. Snellen-Tafel) mit Buchstaben oder Symbole, die aus verschiedenen Entfernungen zu lesen ist.
- Refraktionstests: Diese Tests werden verwendet, um Refraktionsfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus zu identifizieren. Ein Autorefraktometer kann automatisch den Brechungsfehler des Auges messen, während subjektive Refraktionstests durchgeführt werden, um die optimale Linsenstärke für eine Brille oder Kontaktlinsen zu bestimmen.
- Keratometrie: Diese Methode misst die Krümmung der vorderen Oberfläche der Hornhaut. Sie ist besonders wichtig bei der Diagnose und Korrektur von Astigmatismus, da sie Aufschluss darüber gibt, wie die Hornhaut das Licht bricht.
- Tonometrie: Obwohl primär verwendet, um den Augeninnendruck zu messen und somit Glaukom zu diagnostizieren, kann die Tonometrie auch Teil einer umfassenden Augenuntersuchung sein, um die allgemeine Augengesundheit zu beurteilen.
- Pupillenreaktionstests: Diese Tests beurteilen, wie die Pupillen auf Licht reagieren und sich entsprechend verengen oder erweitern. Abnormale Pupillenreaktionen können auf potenzielle Sehstörungen hinweisen.
Korrigieren lassen sich Sehstörungen im Normalfall durch entsprechende Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen. Damen- und Herrenbrillen gibt es in vielen Ausführungen, so dass sich die Sehhilfen auch dem eigenen Look anpassen lassen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer Augenlaser-OP. Letztere muss jedoch in vielen Fällen noch aus eigener Tasche bezahlt werden.
Spezielle Hilfsmittel bei Bildschirmarbeit
Um die Arbeit am Bildschirm zu verbessern, kommen verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz. Klassischerweise lässt sich mit der Bildschirmarbeitsbrille gegen Probleme angehen. Damit diese gar nicht erst entstehen, sollte der Arbeitsplatz entsprechend eingerichtet sein. Es muss ein ausreichender Abstand zwischen Auge und Bildschirm gegeben sein. Zudem ist im Arbeitsschutz eine Positionierung des Bildschirms in einer Weise vorgeschrieben, die Blendeffekte verhindert.
Fazit: Probleme bei Bildschirmarbeit vermeiden
In vielen Branchen und Berufen hat Arbeit am Bildschirm in den letzten Jahren zunehmend mehr Einfluss. Damit entstehen natürlich Probleme. Treten Beschwerden auf, sollte eine ärztliche Untersuchung nicht zu lange aufgeschoben werden. Und es geht nicht nur um die Bildschirmarbeit. Der Arbeitsplatz muss entsprechend eingerichtet sein – um der Entstehung von Sehfehlern vorzubeugen.