Im Juni wurde in Drochtersen ein Fuchs erlegt, der sich sehr auffällig verhalten hatte - offensichtlich angesichts von Störungen des zentralen Nervensystems. Das Tier wurde im Auftrag des Amtes für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Stade vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit untersucht. Das Ergebnis liegt nun vor: Eine Tollwutinfektion konnte ausgeschlossen werden. Jedoch wurde der Erreger der Staupe nachgewiesen.
Staupevirus endet häufig tödlich
Das Hundestaupevirus wird immer wieder bei Wildtieren wie Dachs, Marder, Iltis, Wiesel, Fischotter, Waschbär, Wolf und auch dem Fuchs nachgewiesen. Besonders für Hunde ist die Staupe eine hochansteckende und häufig tödlich verlaufende Viruserkrankung. Erste Krankheitsanzeichen wie Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Augenausfluss und hohes Fieber treten etwa nach einer Woche auf. Anschließend kommt es je nach befallenem Organ zu unterschiedlichen Verlaufsformen wie Durchfall und Erbrechen, Lungenentzündungen oder Anzeichen einer Gehirnerkrankung mit Verhaltensänderungen, Zittern, Lähmungen und Krämpfen.
Junge Tiere besonders gefährdet
Das Virus wird durch Speichel, Nasen- und Augensekret, sowie Kot und Urin der infizierten Tiere übertragen. Tiere können sich über diese Ausscheidungen oder durch gegenseitiges Belecken anstecken oder sie nehmen den Erreger mit verunreinigtem Wasser, Futter oder aus der Umgebung auf. Besonders gefährdet sind Jungtiere. Eine Impfung gegen Staupe ist die wichtigste Schutzmaßnahme. Tierärzte raten Hundehaltern daher dringend, den Impfschutz ihrer Hunde zu überprüfen und diese regelmäßig gegen Staupe impfen zu lassen. Für Menschen ist das Hundestaupevirus ungefährlich.
Da bei mehreren Füchsen in Niedersachsen zuletzt auch das AI-Virus - umgangssprachlich als Erreger der Geflügelpest bekannt - nachgewiesen wurde, ist der in Drochtersen erlegte Fuchs auch auf AI untersucht worden. Das Ergebnis war jedoch negativ.