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George Foreman, mein Vater und ich: Wie eine Boxlegende Generationen inspiriert

Der Abschied von einem nahestehenden Menschen macht traurig. Umso mehr, wenn die Trennung endgültig ist. Mit Boxer George Foreman war ich zwar nicht per du, vertraut ist er mir aber trotzdem gewesen. Erinnerungen an einen, dessen Tod sehr aufwühlt.

„Rumble in the Jungle“ in Zaire anno 1974: George Foreman (Mitte, rote Hose), landet einen Körpertreffer gegen Muhammad Ali (l.).

George Foreman (rote Hose), landet einen Körpertreffer gegen Muhammad Ali (l.) während des „Rumble in the Jungle“. Der Kampf am 30. Oktober 1974 in Kinshasa (Zaire) gilt als Legende. Foto: DPA

Es war wie bei Michael Jackson. Whitney Houston. Robert Enke. Oder Muhammad Ali. Ich musste eine Weile innehalten und die Tränen trocknen. George Foreman gedenken. Mit 76 Jahren ist er am 21. März von uns gegangen – und hat doch so viel hinterlassen.

Der Boxer war Schwergewichts-Weltmeister in den 70er- und 90er-Jahren, unterlag im legendären „Rumble in the Jungle“ Muhammad Ali, bezwang den Deutschen Axel Schulz umstritten. In den 80ern ließ er sich zum Prediger ausbilden und verdiente nach dem endgültigen Karriereende als Sportler stattliche Summen mit einem von ihm vertriebenen Grill.

Einiges davon habe ich nicht als Zeitzeuge miterlebt. Doch das macht nichts. Mein Vater erzählte mir in meiner Jugend viel von den alten Kämpfen, die heute teilweise über 50 Jahre her sind. Oft schauten wir später noch die Aufzeichnungen zusammen. Und begeisterten uns ebenso für die anderen Helden aus Foremans Generation: Ali, Joe Frazier, Ken Norton, Larry Holmes. Auch jetzt ist das noch so. Ein gemeinsames Interesse, das alle Zeiten überdauert.

Wobei es nicht nur ums Boxen geht, sondern um die Geschichte vom Kämpfen, Verlieren, wieder aufstehen. „Big George“ hat das erlebt. Mein Vater. Ich. Kaum jemand, der im Leben nicht auch schwierige Zeiten überstehen musste. Sie meistern zu können, ist dabei ein durchaus tröstlicher Gedanke.

Pascal Patrick Pfaff

Reporter

Pascal Patrick Pfaff hat als Volontär und Redakteur beim Isenhagener Kreisblatt den Kreis Gifhorn kennengelernt, nachdem er in Lüneburg und Hamburg Kulturwissenschaften sowie Journalistik studierte. Aufgewachsen in der Heide, berichtet er nun aus Bremerhaven und dem Cuxland.

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