Die Stippvisite des Jugendtheaterprojekts Das junge Kleinod in Südafrika ist ein Gegenbesuch beim Kooperationspartner Live.Love.Believe, einer Non-Profit-Organisation. Sie hat sich dem Klimaschutz, der Anpassung an den Klimawandel und der Behandlung der damit verbundenen Probleme verschrieben, mit denen auch die Jugend konfrontiert ist.
Der erste Teil des Projekts hatte im vergangenen Oktober am Bahnhof und im Ozeanblauen Zug in Geestenseth stattgefunden. Dort befindet sich der Standort der Theatergruppe Das letzte Kleinod, zu der das Jugendtheaterprojekt gehört. Und dort gab es auch die erste gemeinsame Vorstellung von „Ubuntu“, an der siebe junge Mitwirkende aus Südafrika mitwirkten.
Ideen, Impulse und Gedanken zu Klima und Nachhaltigkeit
Ziel dieses Miteinanders ist es, so Juliane Lenssen von Das letzte Kleinod, „dass sich junge Menschen aus Südafrika und Deutschland begegnen, um ihre Ideen, Impulse und Gedanken zum Thema Klima und Nachhaltigkeit auf die Bühne zu bringen“.

Alle Teilnehmer des südafrikanisch-deutschen Gemeinschaftsprojekts auf einen Blick: Die Freude über das gelungene Gastspiel in Kimberley und Barkley West ist groß. Foto: Privat
Unter professioneller Anleitung entwickelten sie dabei mit Theater-, Tanz und Musikszenen eine gemeinsame Präsentation. Die Gruppe recherchierte gemeinsam über Landschaft, Gesellschaft und Geschichte Südafrikas und sammelte viele intensive Eindrücke.
Ein Storyteller gab abends an einer Feuerstelle aufschlussreiche Einblicke in die lokale Geschichte und berichtete von dem, was nicht in südafrikanischen Geschichtsbüchern steht. Derlei historische Begebenheiten sind eng verknüpft mit den Diamanten-Minen, Unterdrückung und Zwangsumsiedlungen. Im MacGregor Museum in Kimberley, wo Geschichte, Politik, Landschaft, Natur und Gesellschaft Südafrikas lebendig sind, spürten einige Teilnehmer der deutschen Gruppe das erste Mal, wie sich der Rassismus des Apartheid-Systems auf die schwarze Bevölkerung ausgewirkt hat.
Vorstellung über das Leben auf und mit der Erde
Bei der Vorstellung in Barkley West strömten Menschen aller Generationen auf das brachliegende Gebiet eines alten Krankenhauskomplexes. Sie wollten sich die Vorstellung „Ubuntu - Leben an Land“, die von insgesamt 14 jungen Menschen aus Südafrika und Deutschland gespielt wurde, nicht entgehen lassen. Die „Bühne“ neben der Krankenhausruine wurde von Büschen, Bäumen und Palmen eingerahmt. Eine knorrige Trauerweide diente als Kulisse, war zentrales Element der Vorstellung über das Leben auf und mit der Erde. Äste, Wurzeln und Felsbrocken wirkten wie zufällig auf dem sandigen Boden verstreut. Während des Spiels wurden sie unterschiedlich genutzt, sie verwandelten sich beispielsweise in urige Tiere oder Rhythmus-Instrumente.
Die junge Truppe wurde begeistert beklatscht
Neben den Erkundungen in einem Wildreservat wurde immer wieder intensiv geprobt, so dass schließlich zwei Vorstellungen mit Tanz, Livemusik, Texten und Theaterszenen vor jeweils 50 bis 70 Zuschauern gespielt werden konnten. In der Vorstellung wurden neben der Hauptsprache Englisch auch Deutsch, Niederländisch, Afrikaans sowie die lokalen Sprachen Xhosa, Zulu und Tsitsuana gesprochen. Die Aussagen zum Thema der Vorstellung, den Planeten Erde zu schützen und entsprechend zu handeln, erhielten viel Zustimmung. Die junge Truppe wurde begeistert beklatscht.
Nach wie vor sucht Das junge Kleinod weitere Mitwirkende für ein Theaterprojekt in Bremerhaven, das in den Sommerferien (10. bis 15. Juli) stattfinden soll. Am Freitag, 28. April, ist von 15 bis 18 Uhr ein Casting-Workshop am Bahnhof in Geestenseth angesetzt. Anmeldungen unter info@das-letzte-kleinod.de oder unter 04749/102563.