Verwechseln Sie auch manchmal rechts mit links? Mir ist das in den vergangenen Wochen häufiger passiert. Tröstlich ist, dass ich mit dieser Rechts-Links-Schwäche nicht alleine bin. Umfragen und wissenschaftlichen Tests zufolge stehen rund 20 bis 30 Prozent der Menschen mit rechts und links auf dem Kriegsfuß. Forscher haben herausgefunden, dass der sogenannte Gyrus angularis, eine spezielle Hirnwindung, für die räumliche Orientierung verantwortlich ist. Dieser Gehirnteil wird im Verlauf der kindlichen Entwicklung sukzessiv herausgebildet. Erst wird das Baby getragen, dann robbt und krabbelt es, dann steht und schließlich läuft es. Verläuft diese Entwicklung zu schnell, zu langsam oder gestört ab, kann das zu Orientierungsproblemen führen. Um die Schwäche zu überwinden, werden zur Übung etwa Vierfüßlergang oder Überkreuzgriffe – rechte Hand zum linken Knie und umgekehrt – empfohlen. Auch bewusstes Gehen mit schwingenden Armen soll das Gehirn trainieren. Ebenfalls hilfreich: Der Zeigefinger und der im 90-Grad-Winkel abgespreizte Daumen der linken Hand bilden ein L für links. Diese Eselsbrücke hat mir im jüngsten Urlaub allerdings wenig genützt. Als ich einen Mietwagen über Wochen durch den Linksverkehr gesteuert habe, hat sich links oft wie rechts angefühlt – und umgekehrt. Mein Mann wusste zum Glück Rat: Statt mit links und rechts gab er die Abbiegerichtung mit 9 und 3 Uhr an. Die Rückkehr in den Rechtsverkehr ist übrigens fast problemlos geglückt. Lediglich die nun wieder andersherum angeordneten Blink- und Scheibenwischerhebel bringen mich noch zur Verzweiflung. Also wundern Sie sich bitte nicht, wenn ich an einer Kreuzung den Richtungswechsel versehentlich mit dem Scheibenwischer anzeige.
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