Die Einsatzkräfte aus dem Cuxland haben in den vergangenen Tagen Schwerstarbeit geleistet - und tun es noch immer. Erst in Verden, jetzt sind sie in Lilienthal im Einsatz. Sie schippen Sand im Akkord, füllen Tausende Sandsäcke. Das Ziel: Sie wollen dazu beitragen, dass die Deiche an der Aller in Verden sowie an der Wörpe in Lilienthal weiter den Wassermassen trotzen und das Hab und Gut der Anwohner sicher bleibt.
Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd unterstützt in Lilienthal
"Unsere" Helfer im Einsatz gegen die Flut
Rund 700 Kräfte der Freiwiligen Feuerwehren aus dem Landkreis Cuxhaven sind in Verden und Lilienthal im Einsatz.
Am Dienstagnachmittag ist Feuerwehrsprecher Hauke Kahrs in Lilienthal. „Die Lage ist immer noch kritisch, auch wenn die Wasserstände sinken. Jede helfende Hand wird gebraucht“, berichtet Kahrs. Der Deich der Wörpe sei extrem durchnässt, Betreten strengstens verboten. Die Feuerwehren aus den Gemeinden Hagen, Beverstedt und Loxstedt wechseln sich mit den Schichten ab. Übernachtet wird zuhause.
Rund 250 Leute sind es insgesamt aus dem Süden des Landkreises Cuxhaven. Sie haben viele Sandsäcke befüllt, richtig rangeklotzt. Sie kontrollieren regelmäßig die orangefarbenen, schlauchförmigen Behelfsdeiche. Aktuell wurde von ihnen eine Schule wieder von Sandsäcken befreit, um sie für den Unterrichtsbeginn nach den Ferien vorzubereiten. Auch das gehört dazu.„Unser Einsatz wird hier stark benötigt“, berichtet Abschnittsleiter Michael Ringshauser aus Düring.
Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord hilft in Verden
Während Feuerwehrleute aus dem Südkreis noch mindestens bis Mittwoch in Lilienthal helfen, sind die Kräfte aus Geestland, Wurster Nordseeküste und Schiffdorf schon zurück von ihrem Einsatz in Verden. Sie übernachteten dort in Klassenräumen. Mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft Abschnitt Nord hatten sie am 30. und 31. Dezember an der Aller gegen das Hochwasser gekämpft. „178 Mann waren dabei. Sie lösten die Kameraden aus dem Bereich Land Hadeln ab“, berichtet Abschnittsleiter Michael Rinas aus Debstedt. Sie füllten 30.000 Sandsäcke und sicherten ein Schulgebäude mit Wällen aus Sandsäcken. „Die Jungs haben richtig geackert“, unterstreicht auch Feuerwehrsprecher Hauke Kahrs. Der Silvesterabend fiel nach dem zweitägigen Kraftakt samt Muskelkater für die meisten dann sehr ruhig aus.
Begeistert von der hohen Motivation
Kreisbrandmeister Kai Palait ist begeistert von der hohen Einsatzbereitschaft und Motivation unter den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis. „Insgesamt sind rund 700 Mann im Einsatz gewesen oder sind noch dabei.“ Das sei wirklich kaum hoch genug einzuschätzen.
DLRG hilft mit Drohne im Heidekreis
Unterdessen unterstützt seit dem 27. Dezember der DLRG Bezirk Cuxhaven-Osterholz e.V. auf Führungskräfteebene den Hilfseinsatz im Heidekreis - unter anderem im Serengeti-Park Hodenhagen. Wie Dr. Jürgen Laudien, Chef der Ortsgruppe Wehdel, berichtet, ist auch der Fernerkundungstrupp mit der Drohne und Wärmebildkamera im Einsatz. Laudien konnte sich schon selbst ein Bild vor Ort machen. „Das war unglaublich, das sah von oben aus wie das Amazonasdelta“, beschreibt er die Flut an Aller und Meiße. Der Wasserrettungszug Cuxhaven-Osterholz bleibt zunächst zu Hause - um notfalls im benachbarten Lilienthal eingreifen zu können. Ein späterer Einsatz im Heidekreis wird nicht ausgeschlossen.
Die Deichverbände Land Wurster und Osterstader Marsch haben jeweils 20.000 Sandsäcke von der Nordseeküste nach Verden geliefert. Damit haben sie die Hälfte der Bestände aus den Lagern herausgegeben.

Was für eine Maloche in Verden: Hier werden im Akkord Sandsäcke befüllt, um die Deiche zu sichern. Foto: Kreisfeuerwehrbereitschaft

Kräfte aus dem Cuxland sind in Lilienthal im Einsatz, um den Wasseraustritt und eine mögliche Ausspülung der Deiche zu verhindern. Foto: Kreisfeuerwehrbereitschaft

So viele Helfer aus dem Cuxland waren am 30. und 31. Dezember in Verden: Insgesamt 178 Personen aus Geestland sowie den Gemeinden Schiffdorf und Wurster Nordseeküste Foto: Kreisfeuerwehrbereitschaft

Heidekreis: Florian Beyer vom DLRG-Bezirk Cuxhaven-Osterholz im Einsatz mit einer Drohne zur Fernerkundung. Foto: Jan Blanke DLRG