Bremerhaven

Verschwindet Bremerhavens nächste Kultkneipe? Das Frühlokal "Zum Ei" ist bedroht

Wenige Wochen nach der Schließung der Kneipe „Blinkfeuer“ droht dem nächsten Bremerhavener Kultlokal das Ende. Das Frühlokal „Zum Ei“ muss 2024 am Waldemar Becké Platz schließen - nach 25 Jahren. Ist es das Ende dieser Legende?

Schließt das nächste Kult-Lokal in Bremerhaven? Zukunft von „Zum Ei“ ungewiss

Das Frühlokal „Zum Ei“ ist ein Gastro-Unikat in Bremerhaven. Von 1 Uhr bis 6 Uhr morgens gibt es hier herzhafte Bratkartoffeln, Schnitzel und Krabbenbrot. Bis jetzt. Der letzte Tag des Lokals am Waldemar-Becké-Platz steht schon fest. Foto: Arnd Hartmann

Wer das Frühlokal „Zum Ei“ in Bremerhaven-Mitte zum Mittagessen aufsucht, wird vor verschlossener Tür stehen. Das „Ei“ hat nur in der Nacht geöffnet. Von 1 Uhr bis 6 Uhr morgens treffen sich hier Taxifahrer, Hafenarbeiter und Nachtschwärmer aus der Szene-Meile Alte Bürger. Noch. Nach 25 Jahren am Waldemar-Becké-Platz wird das Kult-Lokal schließen.

Zwei Umzüge in 38 Jahren

Wirt Peter Fritz führt den Kult-Laden mit der deftigen Speisekarte seit 1985. Zweimal in den vergangenen 38 Jahren zog er mit seinem Frühlokal um.

Der Gastronom begann mit seinem außergewöhnlichen Konzept in der Bürgermeister-Smidt-Straße 169. Dort, wo heute das Restaurant „Chalet“ ist. Aus der 169 ging es in die Hausnummer 214. Heute „Tabak & mehr“.

1999 zog Fritz mit seinem Laden um die Ecke an den Waldemar-Becké-Platz. Hier öffnet das „Ei“ bis heute in der Nacht.

Auf der Speisekarte stehen deftige Bratkartoffeln mit Speck, Rührei mit Toast, Krabbenbrot und Schweineschnitzel. Das „Ei“ ist ein Unikat.

„Zum Ei“-Wirt bekommt keinen neuen Pachtvertrag

Hinter vorgehaltener Hand wurde in den Lokalen der Alten Bürger schon gemunkelt: "Das ,Ei' wird schließen." Wirt Peter Fritz bestätigt das auf Anfrage der NORDSEE-ZEITUNG.

„Der Vertrag wird nicht verlängert“, sagt der Gastronom. Zum 31. März 2024 läuft sein Pachtvertrag an der aktuellen Adresse aus. Im Januar und Februar soll das Lokal noch geöffnet sein. Danach ist Schluss. Wie es weitergeht, ist ungewiss.

Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und Gewürzgurken gehören zu den Klassikern im „Ei“.

Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und Gewürzgurken gehören zu den Klassikern im „Ei“. Foto: Archiv

Interessenten für das Ladenlokal gibt es

Ein möglicher Nachfolger für die Räume wäre die benachbarte Bar „Hangover“. „Das steht noch in den Sternen“, sagt Hangover-Betreiber Michel Freye.

Konkrete Bemühungen des Gastronomen, die Fläche zu übernehmen, gibt es nach seinen Worten aktuell nicht. Auf den bekannten Vermittlungswebseiten wird das Frühlokal auch bisher nicht angeboten.

„Wenn das Lokal einmal zur Miete ausgeschrieben sein sollte, würde ich mich darauf bewerben“, sagt Freye.

Der Vermieter der Immobilie war für die Redaktion nicht zu erreichen.

„Irgendwas wird passieren“

Für Peter Fritz und das „Ei“ soll nach dem 31. März nicht Schluss sein. „Irgendwas wird passieren“, sagt der Gastronom. Fritz will ein drittes Mal umziehen. Das „Ei“ soll an einem anderen Standort weitermachen.

Dafür kommt nur die Alte Bürger infrage. Der Wirt kann sich nicht vorstellen, in ein anderes Quartier umzuziehen.

Levin Meis

Volontär

Als gebürtiger Ostwestfale ist Levin Meis nach einem Studium der Medienkulturwissenschaft und der Geschichte ganz im Süden Deutschlands, in Freiburg, in den hohen Norden gekommen. Bei der NORDSEE-ZEITUNG lernt er als Volontär das Handwerk des Journalisten in allen Facetten.

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