Moin

Wie bitte? Das große Erstaunen an der Bremerhavener Stromkaje

Moin heißt die tägliche Kolumne der Nordsee-Zeitung. Heute geht es um die missglückte Botschaft des Oberbürgermeisters an die Arbeiter auf der Stromkaje.

An der Stromkaje sind sie heftig zusammengezuckt, als sich Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) in die Debatte um den geplanten Autoterminal in Wilhelmshaven einschaltete. Statt sich gegenseitig Konkurrenz beim Autoumschlag zu machen, forderte er eine gemeinsame nationale Hafenstrategie ein. Die solle auf dem Respekt vor den jeweiligen Stärken der Hafenstandorte basieren. Wilhelmshaven habe sich als starker Partner beim Containerumschlag etabliert, während sich Bremerhaven als führender Hafen für den Autoumschlag einen hervorragenden Ruf erarbeitet habe. Wie bitte? Wilhelmshaven steht für Containerumschlag? Zur Erinnerung: In Bremerhaven wurden im vergangenen Jahr 4,4 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Also mehr als das Fünffache der Wilhelmshavener Mengen. Hier ist einer der europäischen Top-Terminals der großen Reederei Maersk, hier sorgt die große Reederei MSC für solides Wachstum. Und hier stehen die Terminalbetreiber vor Milliardeninvestitionen für die Modernisierung und Automatisierung. Sorry, aber wenn hier einer für Containerumschlag steht, dann ist das Bremerhaven. Und zwar zusätzlich zum Autoumschlag.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

0 Kommentare
Newsletter Der ZZ-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL
nach Oben