Mit dem vierten Sieg in Folge in der Deutschen Eishockey-Liga haben die Fischtown Pinguins den etwas holprigen Start in die Saison vergessen lassen. Gegen die hoch eingeschätzten Kölner mussten die Bremerhavener vor 4.439 Zuschauern in der Eisarena alles abrufen. Für Trainer Thomas Popiesch war es der 200. Sieg in der DEL. „Das zeichnet die lange Zeit und Arbeit in Bremerhaven aus“, sagte Popiesch und schob das Lob für diese Marke von sich selbst weg zum Club. „Mich persönlich trifft es nicht besonders.“
Pinguins stehen erstmals auf Top-Sechs-Platz
Durch den Sieg haben die Pinguins erstmals einen Top-Sechs-Platz erreicht. Schlüssel für den Aufschwung in den letzten Spielen ist die verbesserte Defensive. Nur sieben Gegentore gab es in den letzten fünf Spielen (ein Empty-Net-Goal nicht mitgezählt).
„Wir sind zufrieden mit den letzten Spielen. Wir wollten konsequenter, einfacher und vor allem schneller spielen. Das haben wir umgesetzt“, sagte Pinguins-Verteidiger Nico Appendino. „Wenn man sich überall auf dem Eis gegenseitig unterstützt, kriegt man auch wenig Gegentore.“
Auch Doppeltorschütze Ross Mauermann lobte die neue Stabilität: „Jedes Spiel beginnt damit, dass du gut in der Defensive spielen musst. Franzi und Kristers im Tor geben uns immer eine Chance zu gewinnen. Und mit Jensen und Grönlund haben wir zwei Top-Verteidiger zurückbekommen“, sagte er.
Köln legt ein sehr hohes Tempo vor
Köln legte ein Tempo vor wie bisher noch kein Gegner der Pinguins in dieser Saison. Sofort war zu sehen, warum die Haie als Titelkandidat gelten. Und warum sie mit 32 Treffern in den ersten acht Spielen die torgefährlichste Mannschaft der Liga waren. Die Bremerhavener spielten in der gleichen Aufstellung wie beim 4:1-Sieg in Augsburg am Freitag. Auch Skyler McKenzie, der einen Puck in die Rippen bekommen hatte, konnte spielen.
Justin Schütz scheiterte am Pfosten (2. Minute), Louis-Marc Aubry zielte knapp daneben (4.). Hätten es die Pinguins nach rund zehn Minuten nicht geschafft, das Tempo der Haie etwas zu bremsen und das Spiel zu beruhigen, wäre ein Rückstand wohl unvermeidlich gewesen.
Mauermann bringt die Pinguins in Führung
Dass sie auch Offensive können, zeigten die Pinguins aber auch. So bei einem schönen Steilpass auf Jan Urbas, der vertändelte. Die Pinguins gingen dann mit einer klassischen Eishockey-Offensivaktion in Führung: Scheibe zum Tor bringen, Abpraller verwerten. Markus Vikingstad zog zum Tor, Ross Mauermann versenkte zum 1:0 (14.).
Urbas und Jensen erhöhen auf 3:0
Mit einem Schlagschuss aus dem Lauf erzielte Jan Urbas in der 25. Minute das 2:0 für die Pinguins. Nicholas Jensen legte zwei Minuten später das 3:0 nach, nachdem Nino Kinder den Puck hervorragend im Angriffsdrittel erkämpft und gegen zwei Kölner verteidigt hatte.
Jan Urbas – Spieler des Spiels
Es lief jetzt alles bei den Gastgebern. Abfälscher von Chris Wejse und Skyler McKenzie verfehlten das Tor nur knapp.
Köln kommt durch ein Unterzahl-Tor heran
Unter Druck kassierten die Haie zwischen der 30. und 40. Minute drei Strafzeiten. Es war fast schon fahrlässig von den Pinguins, dass sie in dieser Phase nicht für die Vorentscheidung sorgten. Auch 33 Sekunden doppelte Überzahl brachten keinen Erfolg.

Markus Vikingstad (schwarzes Trikot) war Wegbereiter zum 1:0 für die Fischtown Pinguins. Foto: Masorat
Nicht nur, dass die Pinguins nicht selbst zuschlugen. Sie ließen zu, dass Köln durch ein Unterzahltor Hoffnung schöpfte. 20 Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts traf Justin Schütz zum 1:3. „Wir haben lange Zeit ein sehr gut strukturiertes Spiel gemacht. Aber wir haben auch gesehen, dass es gefährlich wird, wenn wir nachlassen“, sagte Pinguins-Trainer Popiesch. Weil es gut ausging, war er aber versöhnlich: „“Trotzdem können wir wahnsinnig zufrieden sein.“
Urbas und Mauermann machen alles klar
Die Haie versuchten, die Pinguins nach dem ärgerlichen Gegentor im Schlussdrittel weiter unter Druck zu setzen. Doch die bewahrten die Ruhe, und die nächste Überzahl nutzten sie dann. Mit seinem zweiten Treffer - wieder ein knallharter Schlagschuss - sorgte Jan Urbas in Überzahl für das 4:1 (46.).
„Jans zweites Tor kam zum perfekten Zeitpunkt für uns“, sagte Pinguins-Stürmer Mauermann.
Köln nutze zwar ein Überzahlspiel in der 55. Minute durch Louis-Marc Aubry zum 4:2, doch jegliche Hoffnung erstickte Ross Mauermann umgehend mit dem 5:2 für Bremerhaven (55.). „Wir waren nicht auf dem Level, um gegen eine sehr gut spielende Bremerhavener Mannschaft eine echte Chance zu haben“, räumte Haie-Trainer Uwe Krupp ein.
Pinguins - Köln 5:2 (1:0; 2:1; 2:1)
Tore: 1:0 (13:09) Mauermann (Vikingstad, McKenzie); 2:0 (24:21) Urbas (Jeglic, Kreutzer); 3:0 (26:26) Jensen (Kinder, Urbas); 3:1 (39:40) Schütz (Kammerer, Austin) bei 4/5; 4:1 (45:05) Urbas (Jensen, Jeglic) bei 5/4; 4:2 (54:27) Aubry (Grenier, Thuresson) bei 5/4; 5:2 (54:36) Mauermann (Vikingstad, Appendino)