Die Personallage ist ohnehin schon angespannt bei den Pinguins. Nach Maximilian Franzreb, der nach seiner Schulter-OP noch rund zehn Wochen ausfallen könnte, sowie Miha Verlic, Philipp Preto und Lukas Kälble erwischte es am Freitag in Augsburg Skyler McKenzie. Der Stürmer blieb in der 47. Spielminute nach einem 131 Stundenkilometer schnellen Schlagschusstreffer von Teamkollege Phillip Bruggiser mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Eis liegen, wurde danach direkt in die Kabine gebracht.
Der Kanadier mit deutschem Pass biss zwar auf die Zähne und kehrte im Schlussdrittel zurück, weitere Untersuchungen werden aber folgen. „Er ist im Rippenbereich getroffen worden. Es wird mit Sicherheit ein Bluterguss reinziehen und dann müssen wir gucken, wie es sich entwickelt. Mehr kann ich noch nicht sagen“, erklärte Trainer Thomas Popiesch nach der Partie.
„Er ist im Rippenbereich getroffen worden. Es wird mit Sicherheit ein Bluterguss reinziehen und dann müssen wir gucken, wie es sich entwickelt.“
Es war aber nicht der einzige Volltreffer von Scharfschütze Bruggisser. Er beendete auch den Arbeitsabend von AEV-Keeper Dennis Endras nach einem Maskentreffer frühzeitig - und markierte zwei Tore. „Wenn ein Spieler zaubert, ist es manchmal nicht so gut, aber heute war er gut. Es waren aber auch die dänischen Nationaltrainer im Stadion, da wollte er wohl was zeigen“, lobte Popiesch die Leistung des Verteidigers.
Bis dahin plätscherte das Spiel jedoch lange vor sich hin. Auf beiden Seiten häuften sich zunächst durch fehlende Passgenauigkeit Scheibenverluste in der offensiven Zone. Stark herausgespielte Torraumszenen waren Mangelware. Doch dann folgte die 13. Spielminute, in der erst Nicolas Appendino auf die Strafbank wanderte - und dann auch noch Alex Friesen völlig überhastet in einen Zweikampf ging und ebenfalls zwei Strafminuten aufgebrummt bekam.
Gegentor als Weckruf für die Pinguins
Dieses Geschenk ließen sich die Augsburger nicht nehmen. In doppelter Überzahl traf Jere Karjalainen zur 1:0-Führung für die Hausherren.
Dies schien jedoch wie ein Weckruf für die Bremerhavener zu fungieren, die nun druckvoller nachsetzten. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten, dann schlug einer der gefürchteten „Schlagschusshammer“ von Bruggisser im langen Eck ein. Sein achter Punkt im achten Spiel - und der neunte folgte sogleich.
Phillip Bruggisser – Spieler des Spiels
Eingangs des zweiten Abschnitts schlenzte der 32-Jährige den Puck mehr in Richtung Tor, doch die Scheibe fand ihren Weg in die Maschen, da Jake Virtanen dem Augsburger Keeper die Sicht nahm (22.). Damit machte der Däne bereits sein viertes Zwei-Punkte-Spiel in der Saison und er avancierte damit auch zum Matchwinner für die Bremerhavener.
Kurz darauf traf er dann Endras, der anschließend einen leichten Schuss bei freier Sicht von Skyler McKenzie zum 3:1 (23.) durchrutschen ließ. Panther-Coach Christof Kreutzer reagierte, nahm eine Auszeit und wechselte Keeper Markus Keller ein. Kurz darauf fiel dann auch McKenzie „Scharfschütze“ Bruggisser zum Opfer. „Das tut mir natürlich leid, aber so etwas passiert leider“, so Bruggisser nach der Partie bei Magentasport.
Wejse trifft zum Endstand
Die Führung war mittlerweile jedoch mehr als verdient. Allein die Torschussstatistik sprach mit 19:6 eine deutliche Sprache zugunsten der Pinguins. Zudem hatten die Bremerhavener in Unterzahl bei einem Pfostenschuss von Otso Rantakari das nötige Glück und mit Kristers Gudlevskis erneut einen überragenden Mann im Tor.
Diese Spielkontrolle gaben die Gäste aus dem hohen Norden nicht mehr ab, machten sich mit unnötigen Strafzeiten jedoch selbst das Leben schwerer als nötig. Doch Augsburg nutze die wenigen Möglichkeiten nicht und der erste Auswärtssieg der Saison geriet für die Pinguins nicht mehr in Gefahr. Stattdessen netzte Christian Wejse noch zum 4:1 (59.) ins leere Tor ein.
„Unser Unterzahlspiel war überragend. Aber wir müssen einfach von der Strafbank fernbleiben, wir bekommen viel zu viele Strafen“, betonte daher auch Matchwinner Bruggisser. „Aber wir haben sie niedergekämpft und sind natürlich glücklich über den Sieg.“
Tore: 1:0 (12:34) Karjalainen (Rantakari/bei 5-3), 1:1 (18:27) Bruggisser (Kinder, Urbas), 1:2 (21:40) Bruggisser (Uher, Virtanen), 1:3 (22:41) McKenzie, 1:4 (58:20) Wejse (Schuss ins leere Tor).
Strafzeiten: Augsburg: 6 Minuten - Pinguins: 14 Minuten.