Ein gutes Drittel reicht nicht, um das einstige Kellerkind Augsburg zu schlagen. Das bekamen die Fischtown Pinguins am Freitagabend im Heimspiel der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Panther zu spüren. Die lange Zeit fehlende Effizienz und eine zu späte Leistungssteigerung waren für die vermeidbare 3:4 (0:2, 0:1, 3:0, 0:0, 0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Fuggerstädter verantwortlich. Erst im letzten Drittel drehten die Fischtown Pinguins auf, lagen da aber bereits mit 0:3 im Hintertreffen. Immerhin gelang noch der Ausgleich, mit dem zumindest noch ein Punkt gesichert wurde.
Pinguins-Trainer lobt den Charakter seiner Mannschaft
„Wir haben gut begonnen, haben dann leider die Chancen zu Beginn des Spiels nicht nutzen können und haben dann im zweiten Drittel nicht so konsequent gespielt, wie wir uns das vorstellen“, bilanzierte Trainer Alexander Sulzer. „Das dritte Drittel war dann natürlich sehr stark und wir haben verdient ausgeglichen. Da möchte ich den Charakter meiner Mannschaft loben.“
Denn die zeigte einmal mehr, warum das Team den Spitznamen Comeback-Könige aufgedrückt bekommen hat. Die Pinguins lagen vor dem letzten Durchgang mit 0:3 im Hintertreffen. Die Panther nutzten gleich ihr erstes Powerplay und einen Patzer von Keeper Kristers Gudlevskis per Bauerntrick zur 2:0-Pausenführung. Im zweiten Powerplay gelang der nächste Streich. Bei gleicher Anzahl an Torschüssen machte genau diese Kaltschnäuzigkeit am Freitagabend lange den Unterschied aus.
In Überzahl starten die Pinguins ihre Aufholjagd
Zum Start in den Schlussabschnitt bot sich den Bremerhavenern dann mit einem mehr als vierminütigen Powerplay - teils sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis - aber die große Chance für eine Aufholjagd. Und diese nutzten sie.
Ziga Jeglic gelang der umjubelte Treffer zum 1:3 (43.). Danach ging es mit einem einfachen Überzahlspiel weiter, in dem der Anschlusstreffer mehrfach in der Luft lag, aber einfach nicht fallen wollte. Die Vorentscheidung? Mitnichten. Kaum waren die Fuggerstädter komplett, fiel doch noch das 2:3 (45.). Der nachverpflichtete Defender Akito Hirose verkürzte in seinem siebten Spiel mit seinem ersten DEL-Treffer. Nun spielten nur noch die Pinguins, der Ausgleich lag in der Luft und Andy Miele sorgte zehn Minuten vor dem Ende für die Erlösung. Der Stürmer haute den Puck zum 3:3 in den Winkel.
„Wir haben viel Charakter und Selbstbewusstsein in der Kabine, ein Spiel am Ende noch drehen zu können. Die Anzahl an Comebacks im dritten Drittel zeigt das auch, aber das muss einfach nicht sein.“
Nun waren die Pinguins heißgelaufen. 6:21 vor dem Ende hatte Bennet Roßmy dann den womöglichen Siegtreffer auf dem Schläger, doch aus spitzem Winkel verfehlte der 22-Jährige das leere Tor. Ebenso wie Nationalspieler Nico Krämmer zwei Zeigerumdrehungen später.
Nur Jeglic trifft im Penaltyschießen für die Pinguins
Doch die Entscheidung ließ auf sich warten und es ging in die Verlängerung. Dort waren weiter die Pinguins am Drücker, scheiterten aber unter anderem bei einem Pfostenschuss von Verlic (62). Am Ende traf im Penaltyschießen nur Ziga Jeglic für die Pinguins, während Alexander Blank und Kyle Mayhew für Augsburg verwandelten und den Zusatzpunkt sicherten.
„Es sind nur Kleinigkeiten, aber wir müssen wirklich einen Weg finden, nicht immer ein Comeback hinlegen zu müssen“, erklärte Verteidiger Matthew Abt nach der Partie. „Wir haben viel Charakter und Selbstbewusstsein in der Kabine, ein Spiel am Ende noch drehen zu können. Die Anzahl an Comebacks im dritten Drittel zeigt das auch, aber das muss einfach nicht sein.“
Pinguins - Augsburg 3:4 (0:2, 0:1, 3:0, 0:0, 0:1) n. P.
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Hungerecker); Abwehr: Eminger, Byström - Bruggisser, Abt - Hirose, Rausch - Jensen; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Görtz, Miele, Mauermann - Krämmer, Friesen, Roßmy - Herrmann, Wejse, Kinder.
Augsburg: Tor: Jones (Dietzschold); Abwehr: Bowey, Mayhew - Schemitsch, Button - Renner, van der Linde - Pellizzari; Angriff: Busdecker, Damjanij, Kunyk - Blank, Grenier, Louis - Florian Elias, Wohlgemuth, Cramarossa - Hanke, Henriquez Morales, Moritz Elias.
Tore: 0:1 (13:58) Schemitsch (Grenier/bei 5-4), 0:2 (19:40) Elias (Bowey, Cramarossa), 0:3 (35:44) Louis (Grenier, Schemitsch/bei 5-4), 1:3 (42:40) Jeglic (Wejse, Urbas/bei 5-3), 2:3 (45:23) Hirose (Kinder, Friesen), 3:3 (49:18) Miele, 3:4 (65:00) Mayhew (Penalty).
Strafzeiten: Pinguins: 6 Minuten - Augsburg: 10 Minuten.
Schiedsrichter: Bastian Steingroß, André Schrader.
Zuschauer: 4561.