Fischtown Pinguins

Traum von erneuten CHL-Playoffs ist für die Pinguins so gut wie zerplatzt

Die Fischtown Pinguins müssen die Playoffs in der Champions Hockey League wohl abschreiben. Die Bremerhavener unterlagen am Dienstagabend im letzten Hauptrundenspiel beim norwegischen Meister Storhamar Dragons und müssen nun auf der Couch zittern.

Die Fischtown Pinguins haben im letzten Hauptrundenspiel bei den Storhamar Dragons die erneute Teilnahme an den CHL-Playoffs so gut wie verspielt.

Die Fischtown Pinguins haben im letzten Hauptrundenspiel bei den Storhamar Dragons die erneute Teilnahme an den CHL-Playoffs so gut wie verspielt. Foto: Aliyah Holzapfel

Nach einer 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)-Niederlage bei den Storhamar Dragons stehen die Fischtown Pinguins zwar noch auf dem 15. Tabellenplatz der Champions Hockey League (CHL) und die besten 16 Teams erreichen das Achtelfinale. Die erspielten sieben Zähler aus sechs Hauptrundenpartien reichten in der Vergangenheit allerdings nie für die Playoffs und sechs Partien stehen am Mittwoch noch aus.

Somit werden die Bremerhavener vermutlich auf der Couch sitzend von der Konkurrenz überflügelt. „Wenn man sich die Vergangenheit anschaut, wie viele Punkte man benötigt, wird es nun sehr eng für uns und die Chancen sind nach dem Spiel nun kleiner geworden“, bilanzierte auch Trainer Alexander Sulzer. „Jetzt müssen, glaube ich, drei Partien für uns laufen, dass wir es noch schaffen. Wir hoffen darauf. Wir bangen mit morgen Abend.“

Pinguins können starken Beginn nicht nutzen

Dabei waren die Pinguins eigentlich gut gestartet. Sie zeigten von Beginn, dass sie das Ticket für das Achtelfinale nach dem furiosen Ritt bis ins Viertelfinale im Vorjahr unbedingt erneut lösen wollten. „Wir sind stark rausgekommen, konnten viele Chancen kreieren, aber sie leider nicht nutzen. Aber man muss dem Gegner auch Respekt zollen, sie haben bis zum Ende hart gekämpft und ihr Torwart hat sehr stark gehalten“, so Sulzer.

Denn zu Beginn schnürten die Pinguins Storhamar mit einem starken Forecheck sogar im eigenen Drittel ein - allein der Ertrag fehlte. Den Norwegern dagegen gelang zunächst selbst in einer frühen Überzahlsituation kein einziger Torschuss. Für den zeichnete Colin Campbell erst nach 5:37 Minuten verantwortlich.

Patzer von Gudlevskis bringt Norweger in Führung

Dennoch brachte dieses Powerplay die Hausherren besser in die Begegnung und in die Zweikämpfe. Zudem konnten auch die Pinguins ihr erstes Überzahlspiel trotz Dauerbeschuss nicht nutzen. Stattdessen gerieten die Bremerhavener kurz vor der ersten Pause auf einmal in Rückstand.

Keeper Kristers Gudlevskis stoppte eine Scheibe hinter dem Tor, schlug anschließend jedoch über diese. Dragons-Stürmer Axel Sandnes schnappte sich das Spielgerät, brachte es Richtung Tor und Miha Verlic lenkte den Puck beim Rettungsversuch in die eigenen Maschen (17.).

Miele hat die große Chance zum Ausgleich für die Pinguins

Ein dicker Patzer des Letten, der nach vier Spielen für Leon Hungerecker wieder zwischen die Torstangen gefahren war. Dazu gab es im Kader im Vergleich zu den letzten Partien nur eine weitere Veränderung. Im Angriff rückte Fabian Herrmann wieder für Justin Büsing in den vierten Sturm.

Der Spielfluss der Pinguins geriet nach dem Tor für die Norweger etwas ins Stocken, im Aufbau schlichen sich Fehler ein. Zwar hatte Andy Miele eingangs des mittleren Durchgangs bei einem Alleingang die große Chance zum Ausgleich (22.), scheiterte aber am 21-jährigen Schlussmann Markus Stensrud.

Effizienz fehlte den Pinguins bei den Storhamar Dragons

Lautstark unterstützt von 150 mitgereisten Fans versuchten die Pinguins alles, um das Spiel wieder an sich zu reißen. Die Effizienz blieb dabei das große Thema des Abends. Denn im zweiten Powerplay erhöhte Storhamar durch Sander Dilling Hurrod auf 2:0 (28.), obwohl die Pinguins bis zu diesem Zeitpunkt 14:11-Torschüsse verbuchten und am Ende gar 37:18.

Die Bremerhavener sind zwar Comeback-Könige, doch nach dem eingangs des Schlussabschnitts ein weiteres Powerplay ohne Zählbares verstrich, zeichnete sich ab, dass der Traum von erneuten CHL-Playoffs in weite Ferne rückte und so gut wie zerplatzte.

Pinguins-Kapitän Urbas sorgt für spannende Schlussminuten

Die Gastgeber beschränkten sich fortan nur noch auf die Verteidigung, der Druck durch die Pinguins wuchs stetig an - und entlud sich im 1:2 durch Jan Urbas (55.). Der Slowene zog humorlos vom Bully weg ab und die Scheibe schlug unhaltbar unter der Latte ein.

Damit sorgten die Pinguins für eine spannende Schlussphase, doch auch mit einem sechsten Feldspieler wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen - und das Zittern begann. Heute Abend werden alle Bremerhavener Spieler, die Trainer und Fans ganz genau die Spielstände der Konkurrenz verfolgen.

Storhamar - Pinguins 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)

Storhamar: Tor: Stensrud (Fayen-Vestavik); Abwehr: Hurrod, Hjelm - Bull, Gatenby - Krupic, Espeland - Papuga, Strand; Angriff: Sandnes, Campbell, Ronnild - Dahl, Martinsen, Olsen - Liss, Gulbrandsen, Bryhnisveen - Nilsgard, Skedung, Aas-Larsen.

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Hungerecker); Abwehr: Byström, Eminger - Bruggisser, Abt - Rausch, Hirose - Jensen, Bettahar; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas - Mauermann, Miele, Görtz - Roßmy, Friesen, Krämmer - Herrmann, Wejse, Kinder.

Tore: 1:0 (16:48) Sandnes, 2:0 (27:17) Hurrod (Martinsen, Liss/bei 5-4), 2:1 (54:39) Urbas (Jeglic).

Strafzeiten: Storhamar: 6 Minuten - Pinguins: 6 Minuten.

Schiedsrichter: Mads Frandsen, Marcus Vardeberg Wannerstedt.

Zuschauer: 3334.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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