Dass sich die Euphorie nach dem Sieg gegen den Tabellenvorletzten in Grenzen hielt, war durchaus verständlich, denn die Platzherren präsentierten sich im heimischen Stadion nicht unbedingt als ein Spitzenteam der Liga. Dabei hatten die Cordes-Schützlinge die Weichen frühzeitig auf Sieg gestellt. Gerade einmal sieben Minuten waren vorbei, als Bennet Lahde nach einer Ecke zum 1:0 abstaubte.
Nur acht Minuten später wiederholte sich die Szene, die zur Führung geführt hatte. Diesmal war Enis Busch zur Stelle und schlenzte den Ball nach einer Ecke zum 2:0 ins Netz (15.). Im Gefühl der frühen und unerwartet leichten Führung ließ die Konzentration auf Seiten der Heeslinger merklich nach, so dass die Gäste aus dem Landkreis Verden immer besser ins Spiel kamen und ihrerseits erste gute Konterchancen hatten. So musste Fabian Klinkmann in der 36. und 38. richtig zupacken, um einen Treffer der Gäste zu verhindern.
13 Minute nach dem Wiederanpfiff sahen die Zuschauer die nächste Großtat des Heeslinger Keepers, der eine weitere "Hundertprozentige" zunichte machte. Von den Platzherren war in dieser Phase eher wenig zu sehen. Zwar hatten sie einen gefühlten Ballbesitz von 90 Prozent, leisteten sich aber im Aufbauspiel und in der Offensive viele einfache Fehler, so dass viele Aktionen bereits im Keim erstickten.
Zudem ließ die eigene Defensivarbeit zeitweise zu wünschen übrig. Die Strafe folgte in der 69. Minute. Nach einer verunglückten Angriffsaktion schalteten die Gäste blitzschnell um, hebelten mit einem langen Pass die gesamte Abwehr aus und und bejubelten den 1:2-Anschlusstreffer durch Torben Schumacher. Glücklicherweise war die Führung nur von recht kurzer Dauer. Nur sieben Minuten später traf Christopher Klee per Kopf zum 3:1 und stellte damit den Abstand wieder her.
Nach dem neuerlichen Treffer bestimmte Heeslingen Ball und Gegner und hätte die Führung sogar noch weiter ausbauen können, doch beste Chancen blieben an diesem Abend ungenutzt. "Keine Frage, wir haben verdient gewonnen, aber das eine ist, was man sich vornimmt, und das andere ist, wie man es dann tatsächlich umsetzt. Es ist großartig, dass wir endlich mal die Standards zu Toren genutzt haben, aber um aus dem Spiel heraus Torchancen zu generieren, dazu fehlte uns heute einfach die Genauigkeit", so Robin Cordes nach dem Spiel gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.

Fabio Gerke wird in dieser Szene zu weit nach außen abgedrängt, kommt nicht mehr zum Torschuss, Foto: Demmer