Das Drama, auf das Heeslingens Coach abzielte, begann in der 88. Minute. Obwohl Bösch sein Team vor der unglaublichen Moral des Aufsteigers aus der Nähe von Lingen gewarnt hatte, geriet die Mannschaft in der Schlussphase stärker unter Druck, als es ihm lieb sein konnte.
Dabei hatten die Gäste aus dem Landkreis Rotenburg in den ersten 75 Minuten der Partie eigentlich den Grundstein für einen souveränen Erfolg gelegt. Gerade einmal 15 Minuten waren gespielt, als Edison Mazreku, der zunächst den Vorzug vor Darvin Stüve erhielt, die frühe Führung für sein Team erzielte. Und auch in der Folgezeit war die Heeslinger Elf die Mannschaft, die vor 350 Zuschauern den Ton angab. Was fehlte, waren zwingende Chancen im letzten Drittel.
Köhler und Stüve schrauben den Vorsprung des HSC auf 3:0 hoch
„Wir hatten richtig gute Momente, haben aber in einigen Situationen die falschen Entscheidungen getroffen und uns selbst um den Lohn gebracht“, so Bösch. In der 75. Minute war es dann aber doch endlich so weit. Nach einer schönen Kombination mit Terry Becker erzielte Erik Köhler das verdiente 2:0 für sein Team. und es sollte noch besser kommen. Vier Minuten vor dem offiziellen Ende der Partie stellte Darvin Stüve seine Torjägerqualitäten unter Beweis und staubte zum 3:0 ab. Wer aber meinte, die Partei sei gelaufen, der hatte die Rechnung ohne die Gastgeber aus dem Emsland gemacht.
Nach dem dritten Tor wird die nötige Defensivarbeit vernachlässigt
„Nach dem 3:0 wollten irgendwie alle noch ein Tor schießen und haben bei allem Eifer die Defensivarbeit komplett vergessen“, so Bösch über die letzten Minuten, in denen die Partie sogar noch zu kippen drohte. Gerade einmal zwei Minuten nach Heeslingens drittem Treffer verkürzte Bennet Thelen auf 1:3.
In der dritten Minute der Nachspielzeit verkürzte Junior Razak Kone auf 2:3. „Danach wurde es noch einmal richtig ekelig. Wir mussten noch einmal alles geben, um den Sieg über die Runden zu schaukeln. Am Ende hat es dann doch noch gereicht und ich bin wirklich sehr glücklich, dass wir die drei Punkte mit auf die Heimreise nehmen können.“
Lasse Schomacker in seinem ersten Spiel für den HSC eine gute Leistung
Abgesehen von der dramatischen Schlussphase hatte der HSC-Coach aber noch mehr Gründe, ein positives Fazit zu ziehen. Lasse Schomacker gab sein Debüt und machte ein richtig gutes Spiel. „Das gilt auch für Mateo Zovko, der erstmals von Beginn an in der Viererkette gespielt und seine Sache wirklich sehr, sehr gut gemacht hat. Die personelle Situation war heute alles andere als erfreulich. Umso mehr freue ich mich, dass wir die drei Punkte auf dem Konto haben. Wie wichtig der Sieg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Wir sind jetzt Fünfter mit Blick nach oben. Hätten wir heute mit leeren Händen dagestanden, wäre die Situation schon jetzt in dieser frühen Phase sehr angespannt. Die Klasse ist so unglaublich stark und ausgeglichen, da zählt jeder Punkt“, so Malte Bösch gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.
Wichtig ist der Dreier auch noch aus einem anderen Grund. Da das Spiel gegen den SV Wilhelmshaven verlegt wurde, hat der HSC in der kommenden Woche spielfrei. „Die Jungs können jetzt erst einmal durchatmen und dann freuen wir uns auf die nächsten Aufgaben“, so Bösch.

Eric Köhler nimmt Maß und trifft zum wichtigen 2:0 für den Heeslinger SC. Foto: Siegbert Demmer