Fischtown Pinguins

„Karawanken-Powerplay“ führt Pinguins zum dritten Sieg innerhalb einer Woche

Die Fischtown Pinguins haben in der DEL den nächsten Erfolg gefeiert. Eine großartige Leistung der ersten Powerplay-Formation ebnete den Weg zum verdienten 4:1-Sieg gegen die Augsburger Panther. Es war der dritte Sieg innerhalb einer Woche.

Auch in den Weihnachtstrikot läuft es: Die Fischtown Pinguins nutzten ein Powerplay zum Führungstreffer gegen die Augsburger Panther.

Auch in den Weihnachtstrikot läuft es: Die Fischtown Pinguins nutzten ein Powerplay zum Führungstreffer gegen die Augsburger Panther. Foto: Scheschonka

Am Freitag hatten die Pinguins einen Kantersieg in Frankfurt gefeiert. Da auch am Dienstag gegen Spitzenreiter Berlin ein Sieg gelungen war, war es eine perfekte Woche in der Deutschen Eishockey-Liga . Die Bremerhavener gehen also mit einem guten Gefühl in das Viertelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League bei Servette Genf am Dienstag (19.45 Uhr). „Aus drei Spielen neun Punkte gegen gute Teams. Besser kann es nicht laufen. Wir sind glücklich“, sagte Stürmer Nino Kinder.

Natürlich war auch Trainer Alexander Sulzer zufrieden, nicht nur wegen der Siege. Sondern auch der guten Entwicklung der Mannschaft: „Die Jungs sind mit Leidenschaft dabei. Die ackern jeden Tag und wollen jeden Tag besser werden. Das ist für uns im Coaching-Staff natürlich toll, so eine Mannschaft zu haben, die voll mitzieht.“

Augsburgs Trevelyan scheitert am Pfosten

Augsburg hatte sich in der vergangenen Woche von Trainer Ted Dent getrennt, Sportdirektor Larry Mitchell übernahm. Und was macht ein erfahrener Trainer in solch einer Situation? Er verordnete dem Team einfaches Hockey. Das eigene Tor eng verteidigen, in der gegnerischen Zone einfach spielen und die Pucks aufs Tor feuern, sobald es geht.

Nicholas B. Jensen – Spieler des Spiels

06.09.2024
00:10 min

Das ist nicht sehr attraktiv, kann aber wirksam sein. Jedenfalls wären die Panther in der 12. Minute beinahe in Führung gegangen. Doch TJ Trevelyan setzte den Puck nach einem von Torhüter Kristers Gudlevskis abgewehrten Schuss von Chris Collins an den Pfosten. Weil die Pinguins zunächst keinen Weg fanden, die Abwehr der Augsburger auseinanderzureißen, stand es nach 20 Minuten 0:0. „Im ersten Drittel waren wir nicht wir selbst, aber danach haben wir es in den Griff bekommen“, sagte Ziga Jeglic, der später noch im Mittelpunkt stehen sollte.

Großartiges Powerplay der Pinguins

Eine Powerplay-Demonstration der ersten Einheit um den „Karawanken-Express“, ergänzt durch Nicholas Jensen und Christian Wejse, sorgte dafür, dass die Pinguins das Spiel in ihre Richtung zogen. Drei Überzahl-Situationen bekamen sie im zweiten Drittel, in allen dreien stand ausschließlich die erste Einheit auf dem Eis - und das praktisch durchgehend im gegnerischen Drittel. Die Tore mussten bei einem derartigen Druck zwangsläufig fallen.

Pinguins-Kapitän Jan Urbas spielte vor allem im Powerplay sehr auffällig.

Pinguins-Kapitän Jan Urbas spielte vor allem im Powerplay sehr auffällig. Foto: Scheschonka

Das erste „Karawanken-Powerplay“ verging mit viel Glück für die Augsburger noch ohne Treffer, doch im zweiten trudelte ein abgelenkter Schuss von Nicholas Jensen auf den Rücken von Panthers-Torhüter Strauss Mann und von da zum 1:0 ins Netz (26.). Das dritte wiederum nutzte Ziga Jeglic nach Pass von Jensen zu einem Treffer (31.). „Wir haben mit das beste Powerplay der Liga. Als junger Spieler kann man sich da einiges abschauen“, sagte Pinguins-Youngster Fabian Herrmann. Für Jensen war es übrigens das erste Saisontor - bei 18 Assists.

Neue Rolle für Miha Verlic im Powerplay

Miha Verlic von der „Bumper“-Position zurück an die blaue Linie zu ziehen, entpuppte sich als gelungener Schachzug. „Wir haben das sehr gut gespielt und Augsburg ins eigene Drittel gezwungen. Wir waren sehr variabel“, sagte Sulzer. Und nahm das Lob für die Verlic-Variante gerne entgegen: „Wir haben uns überlegt, was wir machen können, um flexibler zu sein. Das war eines davon.“

Wenn der Gegner die stärkste Powerplay-Waffe Jan Urbas entschärft, haben die Pinguins nun eine gute Alternative. „Auch wenn sie Jan aus dem Spiel nehmen, finden wir einen Weg. Und wenn es die erste Einheit mal nicht regelt, bekommt es dann die zweite Einheit hin“, sagte Verteidiger Philipp Bruggisser, der ein Teil dieser zweiten Einheit ist, die gegen Augsburg nicht zum Zug kam.

Torhüter Kristers Gudlevskis feierte seinen nächsten Erfolg. Schon im November hatte er alle seine sieben Spiele in der DEL und CHL gewonnen.

Torhüter Kristers Gudlevskis feierte seinen nächsten Erfolg. Schon im November hatte er alle seine sieben Spiele in der DEL und CHL gewonnen. Foto: Scheschonka

Wejse trifft zum 2:1 für die Pinguins

Das Jeglic-Tor war bereits das 3:1. Dazwischen hatte Florian Elias nach einem Fehlpass von Anders Grönlund nur 43 Sekunden nach der Pinguins-Führung zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen. Und Christian Wejse hatte das 2:1 erzielt, nachdem Matthew Abt sehr stark zum Tor gezogen war und Augsburgs Verteidigung damit geknackt hatte.

Pinguins lassen keinen Augsburger Druck zu

Auch mit der 3:1-Führung in der Hand wurden die Pinguins nicht passiv und spielten weiter offensiv, so dass Augsburg zwar im Schlussdrittel zu Chancen kam, die Bremerhavener aber nie im eigenen Drittel einschnüren konnte. Mit einem Empty-Net-Goal von der eigenen Grundlinie vollendete Ziga Jeglic in der 60. Minute zum 4:1-Endstand.

Die U7-Spieler des REV Bremerhaven durften in der Drittelpause ihr Können zeigen.

Die U7-Spieler des REV Bremerhaven durften in der Drittelpause ihr Können zeigen. Foto: Scheschonka

Die Statistik

Pinguins - Augsburg 4:1 (0:0; 3:1; 1:0)

Tore: 1:0 (25:12) Jensen (Jeglic, Urbas) bei 5/4; 1:1 (25:55) F. Elias (ohne Assist); 2:1 (30:49) Wejse (Abt, Antonen); 3:1 (31:49) Jeglic (Jensen, Urbas) bei 5/4; 4:1 (59:53) Jeglic (Grönlund) ENG

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Bruggisser, Abt - Eminger, Grönlund - Jensen, Rausch; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas - Görtz, Vikingstad, Mauermann - Herrmann, Friesen, Uher - Antonen, Wejse, Kinder - Büsing

Panther: Tor: Mann (Keller); Abwehr: Reul, Zajac - Schemitsch, McCourt - Blumenschein, Köhler - Renner; Angriff: Busdeker, Zengerle, Louis - Hakulinen, Collins, Trevelyan - Volek, Bast, Tosto - F. Elias, Oblinger, M. Elias

Strafzeiten: Pinguins: 4 Minuten - Panther: 10 Minuten

Schiedsrichter: David Cespiva, Sean MacFarlane

Zuschauer: 4.591

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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