Nach zuvor zehn Siegen in Serie gegen die Grizzlys gab es nun die zweite Niederlage in Serie. Lange Zeit sah es nach einem deutlichen Auswärtserfolg und damit einer fast perfekten Woche für das Team von Cheftrainer Alexander Sulzer aus, ehe die Wolfsburger im letzten Drittel den Turbo zündeten. Vor 3834 Fans in der Eisarena Wolfsburg setzten sich die Hausherren letztendlich mit 6:5 (0:2, 2:3, 3:0, 1:0) nach Penaltyschießen durch. Den entscheidenden Penalty verwandelte Luis Schinko.
Pinguins-Trainer Sulzer wirkt enttäuscht
Aus Sicht von Alexander Sulzer war es natürlich kein berauschender Nachmittag. „Im Großen und Ganzen war es für die Zuschauer wahrscheinlich ein tolles Spiel mit vielen Toren. Ich denke, dass wir das Spiel größtenteils im Griff hatten, aber dann im letzten Drittel leider noch die drei Tore abgegeben haben“, sagte Sulzer. Der Cheftrainer der Pinguins wirkte enttäuscht, nachdem seine Mannschaft über weite Strecken ein starkes Auswärtsspiel abgeliefert hatte.
Pinguins haben das erste Drittel komplett im Griff
Vor allem im ersten Spielabschnitt hatte der Vizemeister die Partie komplett im Griff. Mit 18:5 Schüssen und 2:0 Toren ging es in die erste Pause mit einer hochverdienten Führung. Ex-Wolfsburger Max Görtz brachte die Pinguins nach Vorarbeit vom zuvor angeschossenen Ross Mauermann in Führung (11.), Christian Wejse legte im Powerplay in gewohnter Manier den zweiten Treffer nach (16.).
Abt sorgt für tollen Start ins Mitteldrittel
Nachdem die Grizzlys unter der Regie vom ehemaligen Pinguins-Meistertrainer Mike Stewart sich für die verbleibende Spielzeit eine Steigerung vorgenommen hatten, sorgte Matthew Abt zunächst für schnelle Ernüchterung in der Arena. Lediglich 20 Sekunden nach Wiederanpfiff erzielte der Verteidiger per kuriosem Abpraller das 3:0, was nach dem bisherigen Spielverlauf einer Vorentscheidung glich.
Die Wolfsburger zeigen eine starke Reaktion
Die Grizzlys, zuletzt mit einer 1:2-Niederlage in Nürnberg, ließen sich jedoch nicht aus der Fassung bringen und forcierten mit steigender Spielzeit die eigene Offensive. Lambert (26.) und Fauser (28.) sorgten per Doppelschlag dafür, dass die komfortable Führung plötzlich weggebrochen war. Doch wer die Fischtown Pinguins kennt, weiß, dass die Moral beim Team von Kapitän Jan Urbas schwer zu brechen ist. Wieder Wejse im Powerplay (33.) nach schöner Vorarbeit von Verlic sowie Urbas selbst (37.) stellten den alten Abstand wieder her und sorgten im gut gefüllten Gästebereich für beste Stimmung.
Pinguins fangen zu leichte Gegentore
Jene sollte im Schlussabschnitt innerhalb von acht Minuten erheblich gestört werden. Zielstrebig und durchschlagskräftig glichen die Grizzlys die Partie aus. Lambert mit seinem zweiten Treffer des Tages (42.) sowie die beiden nicht unbedingt für viele Tore bekannten Verteidiger Button (43.) und Melchiori (49.) stellten den Spielverlauf völlig auf den Kopf. In dieser Phase fingen sich die Pinguins zu leichte Gegentore und gaben das Momentum wieder her.
Im Penaltyschießen trifft nur Wolfsburgs Schinko
Nachdem sich beide Mannschaften einen Punkt verdient hatten, sollte es auch in der Verlängerung keine Entscheidung geben. Im Penaltyschießen war es dann Luis Schinko, der Maximilian Franzreb bereits mit dem ersten Versuch überwinden konnte. Im Anschluss sollte kein weiterer Treffer fallen. Neben den verletzten Colt Conrad, Alex Friesen, Domink Uher und Anders Grönlund fehlte auch Maxim Rausch weiterhin krankheitsbedingt. Neuzugang Marly Quince stand noch nicht im Aufgebot. Für die Pinguins eine vermeidbare Niederlage, über die sich jedoch keiner langfristig ärgern darf. Bereits am Mittwoch steht das nächste Heimspiel auf dem Programm, wenn die abstiegsbedrohten Augsburger Panther anreisen (19:30 Uhr).
Die Statistik
Pinguins: Tor: Franzreb (Gudlevskis); Abwehr: Eminger, Appendino – Bruggisser, Abt – Jensen, Byström – Bettahar; Sturm: Urbas, Jeglic, Verlic – Mauermann, Vikingstad, Görtz – Kinder, Wejse, Herrmann – Scheel, Schiemenz, Büsing.
Wolfsburg: Tor: Strahlmeier (Weitzmann); Abwehr: Ramage, Melchiori – Krupp, Button – Pfohl, Möser – Martinovic; Sturm: Schinko, Varone, Caamano – Machacek, Miele, White – Lambert, Kaspick, Chrobot – Ruckdäschel, Fauser, Veber.
Tore: 0:1 (10:49) Görtz (Mauermann); 0:2 (15:33) Wejse (Jeglic, Urbas) 5/4; 0:3 (20:20) Abt; 1:3 (25:04) Lambert (Caamano, Pfohl) 5/4; 2:3 (27:07) Fauser (Möser, Caamano); 2:4 (32:57) Wejse (Verlic, Jensen) 5/4; 2:5 (36:14) Urbas (Jensen, Jeglic); 3:5 (41:03) Lambert (Kaspick, Chrobot); 4:5 (42:04) Button (White, Machacek) 5/4; 5:5 (48:31) Melchiori (White, Ramage); 6:5 Schinko (Penalty).
Strafzeiten: Wolfsburg 10 Minuten, Bremerhaven 10 Minuten.
Schiedsrichter: Andreas Huber und Lukas Kohlmüller.