In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga haben die Pinguins weiter den Spitzenplatz inne und ihren Vorsprung sogar ausgebaut, weil Verfolger Eisbären Berlin bei den Straubing Tigers mit 2:6 unterlag. Die andere gute Nachricht: Bei den Pinguins kehrte zumindest einer der langzeitverletzten Spieler in den Kader zurück. Skyler McKenzie stand erstmals seit dem 17. November wieder auf dem Eis.
„Wie wir uns präsentiert haben, sind wir zufrieden. Mit dem Ergebnis sind wir nicht top zufrieden“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch. Haie Trainer Uwe Krupp lobte die Pinguins: „Wir haben gesehen, warum Bremerhaven die beste Mannschaft der Liga ist.
Eisarena zum vierten Mal in Folge ausverkauft
Die Eisarena war zum vierten Mal in Folge mit 4.647 Zuschauern ausverkauft. Die wegen einer angemeldeten Demonstration der Landwirte befürchteten Probleme bei der Anfahrt gab es für die Fans nicht. Im Gegenteil. Die Bauern bildeten mit ihren Traktoren ein Spalier, in der Halle gab es Solidaritätsbekundungen der Eishockey-Anhänger.
Die Fans sahen ein erstes Drittel, wie es einseitiger kaum sein kann. Dafür, dass die Kölner mit einem 0:0 in die Pause kamen, waren ein paar Stoßgebete fällig. Die Pinguins spielten flüssig, schnell, sauber. Und kamen so zu einer Torchance nach der anderen. Mehr als zehn waren es in den ersten 20 Minuten. Unfassbar, dass kein Puck ins Tor ging.
Torwart Ancicka hält die Haie im Spiel
Nino Kinder scheiterte bereits in der ersten Minute am Pfosten, Marat Khaidarov jubelte ebenfalls schon fast, aber Haie-Torhüter Tobias Ancicka fischte seinen Schuss noch raus. Einzig er war der Grund, warum Köln nicht nach dem ersten Drittel schon mit drei oder vier Toren hinten lag. Er parierte jeden Schuss, egal ob aus der Distanz von Phillip Bruggisser und Jan Urbas oder aus dem Slot von Ross Mauermann und Colt Conrad. Auch zwei Powerplays konnten die Pinguins nicht verwerten.

Jan Urbas (hier gegen Justin Schütz) kam nicht so gut zum Torabschluss wie gewohnt. Foto: Foto: Scheer
„Wir haben den Torwart nicht gut genug gestört. Er hat super gehalten, das muss man anerkennen, aber bei vielen Chancen haben wir es ihm auch leicht gemacht. Wir müssen hungriger vor dem Tor sein“, zeigte sich Stürmer Dominik Uher selbstkritisch.
Köln nutzt Konter in Unterzahl zur Führung
Nicht viel anders sah das Spiel im zweiten Abschnitt aus, auch wenn die Chancendichte für die Pinguins nicht mehr ganz so hoch war. Trotzdem: sie hätten in Führung gehen müssen. Ziga Jeglic schlenzte ebenso über das Tor wie Skyler McKenzie, Colt Conrad scheiterte zweimal in kurzer Folge an Torwart Ancicka und auch zwei weitere Powerplays brachten nichts ein. Im Gegenteil. Einen Unterzahl-Konter vollendete Jason Bast 32 Sekunden vor der Sirene zum 1:0 für Köln (40.).
Ein Spielstand, der so überhaupt nicht zum Spielverlauf passte. Die Haie nahmen ihn trotzdem gerne mit. Die Frage war nun; wie würden die Pinguins im Schlussdrittel darauf reagieren?
Pinguins drängen auf das 1:1
Die Antwort: sie taten sich schwer. Im Bemühen, den Druck zu erhöhen, schlichen sich plötzlich Puckverluste ein, die es vorher kaum gegeben hatte. Erst in der 47. Minute gab es die erste große Chance zum Ausgleich, die Marat Khaidarov vergab. Immerhin: es war eine Art Initialzündung.
Jetzt schoben die Pinguins das Spielgeschehen wieder ins Kölner Drittel. Nur das Tor fiel nicht. Jan Urbas drosch den Puck daneben (53.), Ziga Jeglic scheiterte an Ancicka (54.).
Verlic gelingt der umjubelte Ausgleich
Fünf Minuten vor Ende dann: Powerplay Pinguins. Sogar 49 Sekunden doppelte Überzahl, weil Jason Bast den Puck bei einem Befreiungsschlag hinter dem Pinguins-Tor über die Plexiglasbande schoss - das ist Spielverzögerung. „Kurios. Das habe ich auch erst zwei- oder dreimal gesehen, seit ich im Eishockey arbeite“, sagte Krupp.

Die Trainerbank der Fischtown Pinguins. Foto: Scheer
Miha Verlic scheitert zunächst, Phillip Bruggisser auch, Alex Friesen haut den Puck an den Pfosten. Unfassbar. In der verbleibenden Minute 5:4-Powerplay nimmt Trainer Thomas Popiesch den Torhüter vom Eis. Und mit sechs gegen vier Feldspielern endlich gelingt der umjubelte 1:1-Ausgleich durch Miha Verlic (59.).
Schütz schießt das Siegtor für Köln
In der Verlängerung bestimmten die Pinguins weitgehend das Geschehen, aber der Siegtreffer gelang Justin Schütz (64.), der den Puck abfing, als Torhüter Kristers Gudlevskis das Spiel mit einem Pass auf Jan Urbas schnell machen wollte. und in der 64. Minute das 1:1 für Köln markierte. „Es ist okay, dass er Risiko geht, aber wir waren da schon etwas zu lange auf dem Eis und müde. Irgendwie passte das zu diesem Spiel“, sagte Popiesch.
Am Sonntag spielen die Pinguins in Düsseldorf
Das „rheinische Wochenende“ geht für die Pinguins am Sonntag in Düsseldorf weiter. Um 14 Uhr spielen die Bremerhavener bei der DEG.
Pinguins - Köln 1:2 n.V. (0:0; 0:1; 1:0; 0:1)
Tore: 0:1 (39:28) Bast (McIntyre); 1:1 (58:03) Verlic (Jeglic, Friesen) bei 5/4, EA; 1:2 (53:24) Schütz (ohne Assist)