Knapp 30 der mehr als 400 Mitglieder kamen zum Zukunftsabend ins Vereinsheim. Der vierköpfige Vorstand hatte draußen Glühwein und Punsch vorbereitet und sogar einen Feuerkorb entfacht. „Eine Art Mahnfeuer“, lacht der erste Vorsitzende Stefan Rothgeber. Gleich zu Beginn der Gespräche machte er klar: „Es gibt im Verein keine Querelen, wir hören mit der Vorstandsarbeit ausschließlich aus persönlichen Gründen auf“. Damit erteilte er anderslautenden Gerüchten eine eindeutige Absage.
Gesamte Vorstandsmannschaft ist von der jahrelangen Arbeit erschöpft
Das bestätigte seine Vorstandskollegin Lena Rein: „Ich habe zwei Kinder, einen Job, Haus und Hof, das muss zeitlich alles passen“. Nach mehr als zehn Jahren Vorstandsarbeit fühle sie sich erschöpft. Genauso ergeht es auch Henrik Gieschen, Inka Wachsmuth und Stefan Rothgeber, die ebenso seit Jahren im Vereinsvorstand aktiv sind.
„Wir haben unter anderem auch die Mitgliederverwaltung digitalisiert und schweren Herzens auch die Frauenabteilung des Fußballs zum FC Ummel ausgegliedert, aber uns fehlt im Vorstand immer noch die Zeit und die Kraft für neue Projekte“, erklärt der Vereinsvorsitzende Rothgeber den drastischen Schritt.
Immer weniger Freiwillige lassen sich für wichtige Aufgaben gewinnen
Doch es ist nicht nur die Müdigkeit des Vorstandes, die den Verein belastet. In einem Brief an die Mitglieder sprechen die vier Vorstandsmitglieder von einem grundlegenden strukturellen Problem. „Für die vielfältigen Aufgaben der Vereinsarbeit konnten zuletzt immer weniger Freiwillige gewonnen werden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Das gilt sowohl für die Posten im Vorstand als auch für Aufgabenbereiche außerhalb der unmittelbaren Vorstandsarbeit.“
Deshalb sollte der Zukunftsabend auch dazu dienen, möglichen Gründen für die Ehrenamtsmüdigkeit nachzuspüren und gemeinsam darüber nachzudenken, wie man ihr entgegenwirken kann. „Wir wollten in erster Linie keine potenzielle Kandidaten für den Vorstand suchen, sondern auch überlegen, wie man die Vereinsarbeit ändern kann“, so Rothgeber.
Über die Zukunft des Vereins wird am 13. Februar geredet und entschieden
Obwohl der Abend keine konkreten Ergebnisse brachte, ist der 51-Jährige zufrieden, sieht positiv in die Zukunft. „Es war ein Anfang. In den Köpfen vieler Mitglieder ist angekommen, dass sich etwas ändern muss. Schließlich geht es um den Erhalt des Vereins“, mahnt er im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG. Wie es weitergeht, wird bei der Versammlung am 13. Februar entschieden. Bis dahin geht es für Rothgeber noch weiter.

Anregungen, Idee und Wünsche für die Zukunft des Vereins waren auf dem Zukunftsabend des TSV Timke erwünscht und wurden lebhaft diskutiert. Foto: Ernst Matthiesen