Die Wasserversorger rings um Zeven können dem Wasserwerk in der Stadt das Wasser nicht reichen - das gilt jedenfalls bei der Preisgestaltung. Das Zevener Wasser gibt es derzeit für 88 Cent je Kubikmeter. Das sind 1.000 Liter. So günstig ist Trinkwasser weit und breit nicht zu haben. In der Stadt Rotenburg zahlt der Kunde 1,30 Euro, in Rotenburg Land 89 Cent und der Wasserversorgungsverband Bremervörde verlangt 95 Cent plus Mehrwertsteuer.
Die Zevener Wasserwerke, die mit Ausnahme Badenstedts, Twistenbostels und Nartums sämtliche Ortschaften in der Samtgemeinde versorgen, halten die Preise bis Ende des Jahres stabil. Dann wird eine Anhebung wirksam. Auf Beschluss des Samtgemeinderates steigt der Preis je Kubikmeter ab 1. Januar 2024 von 88 Cent auf 1,09 Euro netto.
Alle drei Jahre eine neue Preiskalkulation
Dieser Entscheidung liegt eine Kalkulation zugrunde, die weder im Rathaus noch in seinem Büro aufgestellt wurde, darauf verwies Marcel Meggeneder, Geschäftsführer der Stadtwerke und des Wasserwerks Zeven, während der jüngsten Sitzung des Samtgemeinderates. Die in dreijährigem Rhythmus vorzulegende Neukalkulation der Wasser- wie der Zählergebühr müsse extern erfolgen - also von einer Firma vorgelegt werden.
Auch der erhöhte und bis Ende 2026 geltende Wasserpreis ist noch derart günstig, dass sich Meggender der Verlockung ausgesetzt sieht, am Arbeitsplatz Wasser abzufüllen und es abends mit nach Hause zu nehmen, scherzte der Bremer, denn dort hat er 2,44 Euro je Kubikmeter zu zahlen.
Die vom Samtgemeinderat beschlossene Gebührenanhebung erstreckt sich auch auf die monatliche Zählergebühr. Sie steigt für Haushaltskunden von 1,95 Euro bei Abnahme von bis zu fünf Kubikmeter Wasser auf 2,25 Euro plus Mehrwertsteuer und von 4,88 Euro bei Abnahme von bis zu zehn Kubikmeter Wasser auf 5,63 Euro. Eine Steigerung von 15 Prozent. Auch die Gebühren für Großwasser- und Verbundzähler steigen entsprechend.
Heiße Sommer erhöhen den Wasserverbrauch
Die Gebührenerlöse sichern allein den Betrieb des Wasserwerks. Eine Gewinnabführung an die Samtgemeinde als Eigentümerin des Wasserwerks erfolgt nicht. Übersteigen die Erlöse die Aufwendungen für Betrieb und Investitionen, so sind sie beizeiten im Zuge einer Gebührenneukalkulation an die Kunden zu erstatten.
Auch auf den Wasserverbrauch ging Marcel Meggeneder ein: 1,749 Millionen Kubikmeter wurden 2022 verkauft. Das sind 63.000 Kubikmeter mehr als im Vorjahr. Der erhöhte Wasserverbrauch sei auf den heißen Sommer und das Bewässern der Gärten zurückzuführen. Diesen Hinweis griff Samtgemeindebürgermeister Henning Fricke auf, um einen Appell an die Bevölkerung zu richten: Es sei zu hinterfragen, Lebensmittel zum Rasensprengen zu verwenden.